Herzlich willkommen beim Weihnachtsonkel
© 2024 by Weihnachtsonkel / Thorsten Behrens
Mein Blog - Was ich rund um das
Thema Weihnachten so zu sagen habe
Das einzig authorisierte Interview mit dem Weihnachtsmann
Dieses Interview habe ich in den 1990er Jahren mit dem
Weihnachtsmann geführt - damals war ich selbst noch
nicht als Weihnachtsonkel unterwegs. Das Interview wurde
1998 im Helmstedter Stadtmagazin Schulz! sowie 2003 in
der Gifhorner Aller-Zeitung abgedruckt.
Weihnachtsmann: Wunschzettel sind künftig schon
zu Ostern willkommen!
Interview mit dem Mann in Rot, der - fast - alle Wünsche
erfüllt
Er ist so bekannt wie Michael Jackson, hat aber einen
besseren Leumund. Der Weihnachtsmann ist schwierig für
ein Interview zu bekommen, doch mir ist das gelungen.
Mensch, du siehst aus wie der Weihnachtsmann. Bist du es
oder bist du es nicht?
Weihnachtsmann: Da hilft kein Leugnen. Woran hast du
mich erkannt?
War nicht besonders schwierig, schließlich laufen nicht
viele Typen mit solch einem Bart und roter Kutte herum.
Weihnachtsmann: Ja, normalerweise gehe ich auch
inkognito, um mein Bier zu trinken. Aber ich komme gerade
von einer Verhandlung mit einem Spielzeughersteller, da
wollte ich mich nicht noch groß umziehen. Außerdem kann
ich etwas Publicity gut gebrauchen.
Du musst es ja nötig haben. Laufen die Geschäfte denn so
schlecht?
Weihnachtsmann: Das kannst du wohl sagen.
Was für Probleme hast du denn so in deiner tollen Position?
Weihnachtsmann: Dass die Kinder mir immer am Bart ziehen, um die Echtheit
zu prüfen, damit kann ich leben. Aber was sich die Erwachsenen so leisten,
ist wirklich nicht schön. Erst machen sie den Kindern Angst mit mir, damit die
artig sind. Und ein paar Jahre später erzählen sie, es würde mich gar nicht
geben, nur um die Pluspunkte für die Weihnachtsgeschenke selbst zu
kassieren. Ziemlich unfair, oder nicht?
Wie sieht es mit den Wunschzetteln aus?
Weihnachtsmann: Mit den Wunschzetteln klappt es auch nicht so richtig. Die
meisten bekomme ich erst eine Woche vor Weihnachten, wie soll ich denn da
in der kurzen Zeit noch die passenden Geschenke bekommen? Also besorge
ich die Sachen schon vorher auf Verdacht. Wenn ich Pech habe, sitze ich dann
auf einem ganz vollen Lager, weil keiner mein Zeug haben will. Und wenn ich
die Sachen trotzdem verteile, dann schimpfen alle auf mich. Nein, die
Wunschzettel müssten früher ankommen, so gegen Ostern wäre optimal. Und
genügend Porto muss auf alle Briefe und Pakete drauf.
Genug davon, mir kommen die Tränen. Was für Wünsche hat eigentlich ein
Weihnachtsmann?
Weihnachtsmann: Einen neuen Schlitten. Meiner kommt nicht mehr durch den
TÜV. Und ein paar jüngere Rentiere, die alten halten den Stress nicht mehr
aus.
Das muss ja auch anstrengend sein, in zwei Tagen die halbe Welt mit Paketen
zu beliefern. Wie machst du das eigentlich? Hast du Doubles?
Weihnachtsmann: Kein Kommentar! Wenn ich das verrate, kommt vielleicht
ein Konkurrent und macht das Geschäft kaputt.
Okay. Darf ich dich etwas über deine Engel fragen? Ist es nicht aufregend, mit
einem Haufen weiblicher Engel zusammenzuarbeiten?
Weihnachtsmann: Nicht mehr. Ich bin schon zu alt für diesen Spaß. Früher,
ganz am Anfang, da war das anders, aber jetzt bin ich so in die Jahre
gekommen, dass vieles zur Routine wird.
Eigentlich sollte ich dir jetzt noch die üblichen Fragen stellen: Wer ist dein
Lieblingssänger, was ist deine Lieblingsfarbe, und welchem Politiker traust du
nicht über den Weg.
Weihnachtsmann: Und ich wollte dir gerade ein Bier ausgeben, weil ich
dachte, du würdest mich so etwas nicht fragen.
Das habe ich auch nicht mehr vor. Übrigens: Was bekomme ich eigentlich zu
Weihnachten?
Weihnachtsmann: Ich habe dir gerade ein Bier bestellt. Nächste Frage, bitte.
Wenn du so viel Ärger hast, warum machst du dann nicht einfach etwas
anderes?
Weihnachtsmann: Wer will denn schon einen so alten Mann wie mich
einstellen? Und ganz aufhören kann ich nicht.
Was hält dich ab?
Weihnachtsmann: Ich hätte keinen brauchbaren Nachfolger. Außerdem hält
mich das Strahlen in den Augen der Kinder, die noch an mich glauben.