Herzlich willkommen beim Weihnachtsonkel
© 2024 by Weihnachtsonkel / Thorsten Behrens
Weihnachtsbräuche aus aller Welt
Südamerika
Argentinien: Argentinien hat eine Bevölkerung von etwa 45 Millionen Menschen, von denen der Großteil dem
Katholizismus angehört. Die Weihnachtsbräuche in Argentinien spiegeln die kulturelle Vielfalt des Landes wider,
die von europäischen Einwanderern geprägt wurde.
Während der Kolonialzeit brachten die spanischen Siedler ihre eigenen Weihnachts-traditionen in das Land, die im
Laufe der Zeit mit den Bräuchen anderer ethnischer Gruppen verschmolzen. Die Adventszeit in Argentinien
beginnt am 8. Dezember mit der Feier der Jungfrau Maria, dem Tag der Unbefleckten Empfängnis. An diesem Tag
werden vielerorts bunte Straßenfeste und Veranstaltungen abgehalten, um das Fest der Weihnachtszeit
einzuleiten.
Eine typische und einzigartige Tradition in Argentinien ist die "Misa de Gallo" oder die Mitternachtsmesse. In der
Nacht vom 24. auf den 25. Dezember versammeln sich Familien und Gläubige in den Kirchen, um gemeinsam die
Geburt Christi zu feiern. Nach der Messe kehren die Menschen nach Hause zurück, um das Weihnachtsessen zu
genießen.
Das Weihnachtsessen in Argentinien variiert von Region zu Region, aber eine häufige Speise, die in vielen
Haushalten zu finden ist, ist das "Asado" - ein traditionelles argentinisches Essen mit gegrilltem Fleisch,
Würstchen und Empanadas.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des argentinischen Weihnachtsfestes ist die "Pesebre" oder Krippe, die oft
liebevoll gestaltet und als Dekoration in Häusern, Kirchen und öffentlichen Plätzen aufgestellt wird. In einigen
Städten gibt es sogar lebende Krippen, bei denen Menschen die Rollen der biblischen Figuren spielen und die
Szene der Geburt Jesu nachstellen.
In einigen Teilen Argentiniens, insbesondere in den ländlichen Regionen, gibt es auch indigene Einflüsse auf die
Weihnachtsbräuche.
Aruba (niederländisch): Das Weihnachtsfest auf der rund 110.000 Einwohner (75 Prozent sind Katholiken)
zählenden Insel Aruba an der Nordostküste Südamerikas wird von vielerlei Traditionen beeinflusst.
Westeuropäische und us-amerikanische Elemente wie bunter Schmuck an Gebäuden, Weihnachts-bäume,
Lichterketten und englische Popsongs mit weihnachtlicher Botschaft nehmen immer mehr Raum ein. Allerdings
geben sich viele Arubaner sehr viel Mühe mit ihrer Dekoration und stellen diese stolz zur Schau.
Doch es gibt auch alte Traditionen, wie beispielsweise die Ankunft von Sinterklaas, dem holländischen Nikolaus,
Mitte November. In einem Boot kommt er, angeblich aus Spanien, legt in der Inselhauptstadt Oranjestad an und
wird in einer Parade durch die Stadt geführt. Was er bis zum 5. Dezember macht, ist geheim - in der Nacht verteilt
er dann endlich seine Geschenke an die Kinder, die ihre Schuhe vor die Tür gestellt haben und die damit am 6.
Dezember Bescherung feiern. Aber anders wie beim deutschen Nikolaus bekommt Sinterklaas auch etwas - denn
die Kinder stellen Wasser, Zucker, Äpfel, Karotten und Haferkekse für sein Pferd vor die Türen.
Die eigentliche Weihnachtsbescherung auf Aruba erfolgt aber erst am Morgen des 25. Dezember, auch dieser
Brauch stammt aus England und den USA und unterscheidet sich von der Bescherung in den Niederlanden, die am
Morgen des 6. Dezember stattfindet. Ein drittes Mal gibt es dann noch Geschenke zum Ende der Weihnachtszeit,
nämlich am 6. Januar, dem Dreikönigstag. Dann werden in den Kirchengemeinden Krippenspiele aufgeführt.
Der 26. Dezember ist übrigens ein Feiertag auf der Insel, nur Gastronomie hat geöffnet. Während der
Weihnachtstage gibt es in den Kirchen Gottesdienste, die gut besucht sind. Aus Venezuela stammt ein
musikalischer Brauch. So genannte Gaita-Musik erklingt in der Vorweihnachtszeit überall auf der Insel,
Weihnachten und Liebe sind die beiden Hauptthemen dieser Musikrichtung. Viele traditionelle Instrumente
kommen zum Einsatz, gerne darf zu den Liedern auch getanzt werden.
Bolivien: Die Weihnachtsbräuche in Bolivien sind von der überwiegend katholischen Religion geprägt, da ein
Großteil der 11 Millionen Einwohner dem Katholizismus angehört. Die Adventszeit wird mit Gottesdiensten,
Gebeten und Andachten begangen. In den Tagen vor Weihnachten finden in vielen Gemeinden Prozessionen statt,
bei denen die Gläubigen feierlich durch die Straßen ziehen und Weihnachtslieder singen.
Eine besondere Tradition in Bolivien ist die "Misa del Gallo" oder die Mitternachtsmesse. Am Heiligabend
versammeln sich Familien und Gemeindemitglieder in den Kirchen, um gemeinsam die Geburt Christi zu feiern.
Die Messe ist oft von traditionellen Instrumenten wie der "Zampoña" (einer Art Panflöte) und der "Quena" (eine
Flöte) begleitet, was der Feierlichkeit eine lokale Note verleiht.
Eine weitere Tradition ist das "Belen" oder die Krippe. Bolivianische Familien stellen liebevoll gestaltete Krippen
in ihren Häusern auf, die neben den üblichen biblischen Figuren auch regionale Elemente enthalten können. Diese
Krippen sind oft reich dekoriert und eine wichtige Darstellung der Weihnachtsgeschichte. In vielen Orten ziehen
Kinder in Gruppen durch die Straßen und bitten darum, die Krippen in den Häusern sehen zu dürfen. Sie umtanzen
die Krippe, singen gemeinsam mit den Gastgebern und ziehen dann weiter. Um Mitternacht ist jedes Kind wieder
bei seiner eigenen Familie, um im engen Rahmen Weihnachten zu feiern.
Das Weihnachtsessen in Bolivien variiert je nach Region, aber in vielen Haushalten ist "Picana" ein traditionelles
Gericht, das zu Weihnachten serviert wird. Es handelt sich dabei um eine reichhaltige Suppe mit Fleisch,
Kartoffeln, Mais, Erbsen und anderen Zutaten. Eine andere beliebte Speise ist "Rollo de Cerdo", ein gerolltes
Schweinefleischgericht.
Die Feierlichkeiten in Bolivien sind nicht nur auf die christliche Bevölkerung beschränkt. Bolivien ist ein Land der
kulturellen Vielfalt, und Angehörige anderer Glaubensrichtungen, wie indigene Gemeinschaften und Anhänger des
Aymara- oder Quechua-Glaubens, haben ebenfalls ihre eigenen einzigartigen Weihnachtsbräuche, die neben den
christlichen Traditionen existieren.
Bonaire (niederländisch): Die in Südamerika gelegene Insel Bonaire ist ein besonderer Teil der Niederlande, der
eine Bevölkerung von etwa 20.000 Menschen hat. Die Insel ist kulturell vielfältig und beherbergt Menschen aus
verschiedenen ethnischen Hintergründen, darunter Afrokaribiker, Europäer, Lateinamerikaner und Menschen aus
der Region.
Die Weihnachtsbräuche auf Bonaire sind von der niederländischen Kolonial-geschichte und der lokalen Kultur
geprägt. Die Bewohner der Insel, die hauptsächlich katholisch sind, feiern die Adventszeit mit Gottesdiensten,
Andachten und Festlichkeiten. Die Kirchen und Orte sind in dieser Zeit festlich geschmückt und es finden
regelmäßig Weihnachtskonzerte statt. Eine charakteristische Tradition auf Bonaire ist das "Simadan", ein
traditionelles Erntefest, das häufig in der Weihnachtszeit stattfindet. Während des “Simadan” kommen die
Menschen zusammen, um gemeinsam auf den Plantagen zu ernten und anschließend mit Tanz, Musik und
festlichen Mahlzeiten zu feiern. Diese Tradition verbindet die kulturellen Wurzeln der Afrokaribiker auf der Insel
und ist ein wichtiger Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten.
In den Gemeinden von Bonaire gibt es auch Krippenspiele und -ausstellungen, welche die Geschichte von Jesu
Geburt darstellen. Die Krippen werden oft mit lokalen Elementen ergänzt, um die Verbindung zur Inselkultur zu
betonen. Das Weihnachtsessen auf Bonaire ist ein Fest der kulinarischen Vielfalt.
Da die Insel eine multikulturelle Bevölkerung hat, gibt es eine breite Auswahl an Köstlichkeiten aus
verschiedenen kulinarischen Traditionen. Beliebte Gerichte sind "Keshi Yena", ein mit Fleisch und Rosinen
gefüllter Käse, sowie gegrillter Fisch, Meeresfrüchte und lokale Gemüsespezialitäten.
Eine einzigartige Besonderheit auf Bonaire ist das "Vakantie Kinder Festival" (Festival für ferienfreudige Kinder).
Während dieser Zeit werden viele Veranstaltungen für Kinder organisiert, darunter Vorführungen und Spiele.
Brasilien: Im größten Land Südamerikas wird Weihnachten mit einer Mischung aus kulturellen Traditionen,
religiöser Bedeutung und regionalen Eigenheiten gefeiert. Mit einer Bevölkerung von über 210 Millionen Menschen
und einer großen Mehrheit von Christen spielt das Weihnachtsfest eine wichtige Rolle im brasilianischen
Kalender.
Die Weihnachtszeit in Brasilien erstreckt sich über den ganzen Dezember und ist geprägt von farbenfrohen
Dekorationen, festlicher Musik und ausgelassenen Feierlichkeiten. Eine besondere brasilianische Tradition ist das
"Natal Luz" (Lichterweihnachten), bei dem Städte und Gemeinden mit beeindruckenden Lichtinstallationen
geschmückt werden, die das nächtliche Stadtbild in ein magisches Lichtermeer verwandeln. Eine der populärsten
Weihnachtstraditionen in Brasilien ist das "Amigo Secreto" oder "Amigo Oculto" (geheimer Freund). Hier ziehen
Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskollegen anonyme Geschenke und organisieren Feiern, um die Freude des
Schenkens zu teilen. Diese Tradition fördert die Gemeinschaft und sorgt für fröhliche Zusammenkünfte.
Brasilien ist ein Land mit reichen kulturellen Unterschieden, und dies spiegelt sich auch in den regionalen
Weihnachtsbräuchen wider. In den nordöstlichen Regionen, wie zum Beispiel in Bahia, haben afrikanische
Einflüsse zu einzigartigen Feierlichkeiten geführt. Dort werden traditionelle "Pastores" (Hirten) aufgeführt, die
biblische Geschichten in Form von Musik und Tanz erzählen. In der südlichen Region, wie in Rio Grande do Sul, ist
der "Gaucho" -Stil präsent. Hier werden Festivals mit volkstümlicher Musik und Tanz veran-staltet, begleitet von
herzhaften brasilianischen Grillgerichten.
Die brasilianische Weihnachtsküche ist ebenso vielfältig wie das Land selbst. Es ist üblich, ein festliches
Abendessen am 24. Dezember zu genießen, bei dem "Bacalhau" (Stockfisch), Reis, Linsen und exotische Früchte
serviert werden.
Die religiösen Aspekte von Weihnachten sind in Brasilien von großer Bedeutung. Viele Menschen besuchen die
"Missa do Galo", die Mitternachtsmesse, um die Geburt Christi zu feiern und spirituelle Verbundenheit zu erfahren.
Doch es gibt auch etwas seltsam anmutende Traditionen. In Rio de Janeiro landet in manchen Jahren der
Weihnachtsmann mit einem Helikopter im Stadium von Maracanã. Papai Noel lässt sich unter den Blicken von
75.000 feiernden Brasilianern unter Weihnachtsmusik und pathetischen Ansprachen einfliegen. Geschenke gibt’s
natürlich auch.
Wer am 24. Dezember mittags durch Rio de Janeiros Zentrum spaziert, kann erleben, dass es schneit. Aus
manchen Fenstern rieselt weißes und buntes Konfetti. Angestellte zerschreddern ihre alten Akten und lassen sie
aus den hohen Bürogebäuden auf die Straßen schneien, bevor sie sich in ihren „heiligen Feierabend“ begeben.
Chile: In Chile an der Westküste Südamerikas werden die Weihnachtsbräuche mit einer Mischung aus Traditionen,
Spiritualität und kolonialen Einflüssen zelebriert. Mit einer Bevölkerung von etwa 19 Millionen Menschen und
einem bedeutenden Anteil von rund 60 Prozent Christen, spielt das Weihnachtsfest eine zentrale Rolle im
Jahreskalender des Landes. Die Weihnachtszeit in Chile erstreckt sich über den ganzen Dezember und ist geprägt
von farbenfrohen Dekorationen, Familientreffen und festlichen Traditionen.
Eine der markantesten Traditionen ist die "Misa de Gallo" oder der "Hahnen-Mitternachts-gottesdienst", der in der
Nacht vom 24. Dezember abgehalten wird. Gläubige versammeln sich in den Kirchen, um die Geburt Christi zu
feiern und das Friedenslicht zu empfangen.
Die koloniale Geschichte Chiles hat die Weihnachtsbräuche des Landes maßgeblich geprägt.
Während der spanischen Kolonialzeit wurden europäische Traditionen und Rituale in die chilenische Kultur
integriert. Dazu gehört auch die Verwendung von Krippen, die sogenannten "Nacimientos". Diese Krippen werden
kunstvoll gestaltet und zeigen neben der Heiligen Familie auch Elemente der chilenischen Landschaft und Kultur.
Eine weitere interessante Tradition ist "La Pampilla", ein Volksfest, das in einigen Teilen Chiles während der
Weihnachtszeit stattfindet. Es ist eine Mischung aus traditioneller Folklore, Musik, Tanz und leckerem Essen.
Hierbei werden lokale Spezialitäten wie Empanadas und Sopaipillas genossen. Neben dem „Pan de Pascua“
genießen Chilenen zur Weihnachtszeit ihren beliebten Cocktail „Cola de Mono“ (Affenschwanz). Das Getränk
besteht aus Pisco oder Branntwein, Milch, Zimt und Zucker. Manche verfeinern den Cocktail zusätzlich mit
Nelken, Muskatnuss und Vanilleessenz. Der Name „Cola de Mono“ wird der Legende nach von „Cola de Montt“
abgeleitet: Als 1900 der Präsidentschaftskandidat P. Montt knapp die Wahlen verlor, wurde der Vorsprung des
Wahlsiegers Germán Riesco als „Cola de Montt“ bezeichnet. Dieser mischte sich nach der Verkündung seines
Sieges einen Cocktail - den „Cola de Montt“.
Die Weihnachtszeit in Chile ist auch eine Zeit der Großzügigkeit und Nächstenliebe. Viele Gemeinden organisieren
Wohltätigkeitsveranstaltungen und Spendenaktionen, um bedürftigen Menschen zu helfen.
Zu Chile gehören auch die Osterinseln. Hier ist Weihnachten irgendwie anders. Statt „Feliz Navidad“ wünscht man
sich auf der Osterinsel „Felizes Pascuas“ (pascuas für Ostern), und der Weihnachtsmann wird als „Viejito
Pascuero“ (der alte Oster-/Weihnachtsmann) bezeichnet. Und zum Weihnachtsessen wird „Pan de Pascua“
(Osterbrot) gereicht.
Curaçao (niederländisch): Die in Südamerika gelegene autonome Insel gehört zum Königreich der Niederlande und
hat eine Bevölkerung von etwa 160.000 Menschen, die aus verschiedenen ethnischen Gruppen und kulturellen
Hintergründen stammen. Die Weihnachtsbräuche auf Curaçao sind von der niederländischen Kolonialgeschichte,
der afrikanischen Kultur und dem karibischen Erbe geprägt. Die Bewohner der Insel, die größtenteils katholisch
sind, feiern die Adventszeit mit Gottesdiensten, Andachten und Festlichkeiten. Die Kirchen sind während dieser
Zeit festlich geschmückt, und die Menschen kommen zusammen, um die Geburt Christi zu feiern.
Eine besondere Tradition auf Curaçao ist das "Simadan", ein Erntefest, das oft in der Weihnachtszeit stattfindet.
Während des “Simadan” kommen die Menschen zusammen, um gemeinsam auf den Plantagen zu ernten und
anschließend mit Musik, Tanz und festlichen Mahlzeiten zu feiern. Diese Tradition verbindet die kulturellen
Wurzeln der Afrokaribiker auf der Insel und ist ein wichtiger Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten. Ein weiterer
charakteristischer Brauch auf Curaçao ist die "Feria di Panchi", ein farbenfroher Markt, der speziell in der
Weihnachtszeit stattfindet. Auf diesem Markt werden Handwerkskunst, lokale Produkte und kulinarische
Köstlichkeiten verkauft. Die Menschen besuchen den Markt, um Geschenke zu kaufen und die festliche
Atmosphäre zu genießen.
Das Weihnachtsessen auf Curaçao ist oft eine reichhaltige Mischung aus verschiedenen kulinarischen Einflüssen.
Beliebte Gerichte sind "Ayaka", eine mit Fleisch gefüllte Teigtasche, "Kadushi", ein Kaktus-Gericht, und "Bollo",
ein gefülltes Brot. Die karibischen Aromen und Gewürze machen das Weihnachtsessen zu einem besonderen
kulinarischen Erlebnis.
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung auf Curaçao dem Christentum angehört, gibt es auch Angehörige anderer
Religionen wie Hinduismus, Islam und Judentum. Diese religiösen Gemeinschaften haben ihre eigenen
Feierlichkeiten und Bräuche während der Weihnachtszeit.
Ecuador: Etwa 17 Millionen Menschen, die aus verschiedenen ethnischen Gruppen und Regionen stammen, leben
in Ecuador. Die Weihnachtsbräuche in Ecuador sind überwiegend katholisch geprägt, da ein Großteil der
Bevölkerung dem Katholizismus angehört.
Die Adventszeit wird mit festlichen Gottesdiensten und Andachten begangen. In den Tagen vor Weihnachten
finden in vielen Gemeinden Prozessionen und feierliche Veranstaltungen statt, um die Geburt Christi zu feiern.
Eine einzigartige Tradition in Ecuador ist das "Pase del Niño Viajero" oder die Prozession des reisenden
Jesuskindes. Diese Prozession findet am 24. Dezember statt und zieht durch die Straßen der Städte und Dörfer.
Während der Prozession tragen Menschen eine Statue des Jesuskindes, die symbolisiert, wie Maria und Josef auf
der Suche nach einer Herberge durch das Land reisten. Die Prozession ist eine beliebte und farbenfrohe Feier, an
der viele Menschen teilnehmen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten in Ecuador ist das "Nacimiento" oder die Krippe.
Die Familien schmücken ihre Häuser mit kunstvoll gestalteten Krippen, die die Szene der Geburt Jesu darstellen.
Die Krippen sind oft mit lokalen Elementen ergänzt, um die kulturelle Identität Ecuadors hervorzuheben.
Das Weihnachtsessen in Ecuador variiert je nach Region, aber einige beliebte traditionelle Gerichte sind "Pavo"
(Truthahn) und "Lechón" (Spanferkel), die oft mit speziellen Soßen und Beilagen serviert werden. In den
Andenregionen ist "Fanesca" ein traditionelles Weihnachtsgericht, das eine reichhaltige Mischung aus Bohnen,
Mais und verschiedenen Gemüsesorten enthält.
In den ländlichen Gemeinden Ecuadors gibt es auch indigene Einflüsse auf die Weihnachts-bräuche. Da viele
Menschen in Ecuador von der Landwirtschaft in abgelegenen Gegenden leben, schmücken sie am
Weihnachtsabend Maultiere und reiten auf ihnen zur nächsten Krippe oder Kirche. Dabei nehmen sie Säcke und
Satteltaschen mit, die mit Essen und Geschenken gefüllt sind.
Falklandinseln (britisch, von Argentinien beansprucht): Auf den Falklandinseln leben rund 3000 Menschen mit
zumeist britischen Wurzeln, zudem sind dort mehrere Hundert britische Soldaten stationiert. Eigene
Weihnachtstraditionen gibt es nicht, das Weihnachtsfest wird wie im britischen Mutterland gefeiert.
Französisch-Guayana (französisch): Als französisches Übersee-Departement ist Französisch-Guayana ein
faszinierendes Zusammenspiel aus französischer Kultur und den Traditionen der verschiedenen ethnischen
Gruppen, die auf der Insel leben. Französisch-Guayana hat eine Bevölkerung von etwa 300.000 Menschen,
darunter Menschen mit karibischen, afrikanischen, indigenen und europäischen Wurzeln. Die Weihnachtsbräuche
spiegeln die kulturelle Vielfalt wider. Die Bevölkerung ist größtenteils christlich, und die Adventszeit wird mit
festlichen Gottesdiensten, Gebeten und Andachten begangen.
Die Kirchen und Gemeinden sind in dieser Zeit festlich geschmückt, und die Menschen kommen zusammen, um
die Geburt Christi zu feiern. Eine charakteristische Tradition ist das "Kolouri Koko". Dabei ziehen Menschen in
traditioneller Kleidung durch die Straßen und führen farbenfrohe Tänze und Musik auf. Diese Tradition verbindet
die kulturellen Wurzeln der afrikanischen Gemeinschaften auf der Insel und ist ein wichtiger Teil der
Weihnachtsfeier-lichkeiten.
Eine weitere bedeutende Tradition ist das "Koutou", ein traditioneller Gesang, der von der indigenen Bevölkerung
aufgeführt wird. Während des Koutou versammeln sich Menschen in ihren Gemeinden, um Lieder zu singen und
traditionelle Tänze aufzuführen.
Das Weihnachtsessen ist oft eine köstliche Mischung aus verschiedenen kulinarischen Einflüssen. Beliebte
Gerichte sind "Dinde de Noël" (Weihnachtstruthahn), "Colombo de Poulet" (Curryhuhn) und "Bûche de Noël"
(Weihnachtsschokoladenkuchen). Die Menschen mögen es, während der Feiertage traditionelle Köstlichkeiten zu
teilen und das Essen in Gemeinschaft zu genießen.
Guyana: Etwa 800.000 Menschen aus verschiedenen ethnischen Gruppen und religiösen Hintergründen leben in
Guyana. Die Weihnachtsbräuche in Guyana sind von den kulturellen Einflüssen der verschiedenen ethnischen
Gruppen geprägt, die das Land bevölkern. Die Bevölkerung von Guyana besteht aus Menschen indischer,
afrikanischer, europäischer, chinesischer und indigener Abstammung, die alle ihre eigenen einzigartigen Bräuche
und Traditionen in die Festlichkeiten einbringen.
Eine Tradition ist die Feier der "Caribbean Christmas", die eine Mischung aus europäischen, afrikanischen und
indischen Einflüssen darstellt. Während der Adventszeit werden in vielen Gemeinden fröhliche Straßenfeste
abgehalten, bei denen traditionelle Weihnachtslieder gesungen, Musik gespielt und lokale Spezialitäten genossen
werden. Eine wichtige religiöse Feier ist die "Misa de Gallo" oder Mitternachtsmesse, die an Heiligabend
stattfindet. Die Gläubigen versammeln sich in den Kirchen, um die Geburt Christi zu feiern und an den festlichen
Gottesdiensten teilzunehmen.
Es ist Tradition, das Haus mit bunten Lichtern und Weihnachtsschmuck zu schmücken. Die Menschen dekorieren
ihre Häuser und Gärten mit leuchtenden Lichtern, Girlanden und Krippen, um die festliche Atmosphäre zu
verbreiten.
Das Weihnachtsessen in Guyana ist oft eine köstliche Mischung aus verschiedenen kulinarischen Einflüssen.
Beliebte Gerichte sind "Pepperpot", ein würziges Eintopfgericht aus Fleisch und Würzmitteln, sowie "Black Cake",
ein reichhaltiger Früchtekuchen, der oft mit Rum getränkt wird.
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung in Guyana dem Christentum angehört, gibt es auch Angehörige anderer
Religionen wie Hinduismus, Islam und Baha'i. Diese religiösen Gemeinschaften haben zum Teil ihre eigenen
Feierlichkeiten und Bräuche während der Weihnachtszeit.
Kolumbien: Die Weihnachtsbräuche in Kolumbien sind stark von der katholischen Religion geprägt, da ein Großteil
der rund 50 Millionen Einwohner dieser Glaubensrichtung angehört. Die Adventszeit wird mit feierlichen
Gottesdiensten und Gebeten begangen. Die "Novena", eine neuntägige Gebetszeit vor Weihnachten, ist ein
wichtiger Bestandteil der kolumbianischen Weihnachtstradition. Familien und Nachbarn versammeln sich in ihren
Häusern, um gemeinsam zu beten, Weihnachtslieder zu singen und typische Köstlichkeiten zu genießen.
Eine besondere Tradition ist die Herstellung von "Pesebres" (Krippen), die oft aufwendig und detailreich gestaltet
sind. Pesebres sind beliebte Weihnachtsdekorationen, die die Szene von Jesu Geburt darstellen. Neben den
üblichen biblischen Figuren finden sich oft auch lokale Elemente und Motive in den Krippen, um die einzigartige
kolumbianische Kultur widerzuspiegeln.
Die letzten neun Nächte vor Heiligabend werden in Kolumbien die „Novenas“ genannt. Nun beginnt die
Einstimmung auf Weihnachten mit gemeinschaftlichen Gebeten, Auszügen aus der Weihnachtsgeschichte und
Gesang. In jeder der Nächte versammeln sich Nachbarn und Freunde um die Krippe des Gastgebers.
Oft werden Getränke und Gebäck serviert, jeder ist einmal dran. An Weihnachten wird schließlich die schönste
Krippe gekürt. In einigen Regionen gibt es auch einzigartige Weihnachtsbräuche, die von der indigenen
Bevölkerung beeinflusst sind. Zum Beispiel haben die indigenen Gemeinschaften im Amazonasgebiet ihre eigenen
traditionellen Zeremonien und Feierlichkeiten. Diese Rituale vereinen die christlichen Bräuche mit den alten
Überlieferungen und Werten der indigenen Kulturen, was zu einer faszinierenden Verschmelzung von Traditionen
führt.
Eine beliebte Tradition ist die "Novenas de Aguinaldos", bei der Kinder von Haus zu Haus ziehen, um
Weihnachtslieder zu singen und kleine Darbietungen aufzuführen. Als Belohnung erhalten sie oft Süßigkeiten und
kleine Geschenke von den Gastgebern. Dieser Brauch fördert die Gemeinschaft und verbreitet die Freude der
Weihnachtszeit in der ganzen Nachbarschaft.
Das Festessen zu Weihnachten in Kolumbien ist oft ein opulentes Mahl, das von Region zu Region variieren kann.
"Lechón" (Spanferkel), "Tamales" (mit Fleisch und Gemüse gefüllte Maismehl-Pasteten), "Ajiaco" (eine köstliche
Hühnersuppe) und "Buñuelos" (frittierte Käsebällchen) sind nur einige der beliebten Speisen, die zu Weihnachten
serviert werden.
Am 7. Dezember findet die „Noche de las Velitas“, die Nacht der Kerzen, statt. Das Lichterfest ist eine der
wichtigsten Traditionen in Kolumbien. In allen Städten treffen Familien zusammen und zünden in und um das Haus
herum Kerzen und Lampions an, damit Maria den Weg zu ihrem Haus finden kann. Am nächsten Tag, dem Tag der
„unbefleckten Empfängnis“, wird die Heilige Jungfrau geehrt.
Paraguay: Spanische Eroberer und Einwanderer brachten den katholischen Glauben nach Paraguay, rund 90
Prozent der etwa 7,2 Millionen Einwohner sind Katholiken. Entsprechend spielen Gottesdienste und Krippen eine
große Rolle zu Weihnachten. Symbol des Festes ist die Kokosblüte, Geschenke gibt es erst am 6. Januar -
gebracht werden sie von den Heiligen Drei Königen. Der 8. Dezember, Mariä Empfängnis, ist ein Feiertag im Land,
erst nach diesem beginnt die Vorweihnachtszeit.
Allerdings wird das Fest auch hier immer stärker von us-amerikanischen Einflüssen bestimmt. In immer mehr
Haushalten gibt es Weihnachtsbäume, Weihnachtsartikel werden inzwischen auch vor dem 8. Dezember verkauft,
die Einkaufszentren sind bunt geschmückt. Traditionell ist Weihnachten ein Familienfest, aber wie in anderen
westlichen Ländern treffen sich auch in Paraguay nach dem Festessen immer mehr Jugendliche mit ihren
Freunden. Am 24. Dezember wird um Mitternacht die Ankunft Jesus mit einem Feuerwerk gefeiert, der 25.
Dezember ist hier ein Feiertag.
Peru: Das Weihnachtsfest in Peru unterliegt vor allem spanischen Einflüssen, die mit den Spaniern ab dem 15.
Jahrhundert ins Land kamen. Inzwischen sind aber auch immer mehr us- amerikanische Einflüsse zu bemerken -
beispielsweise beim Weihnachtsschmuck in Häusern und Geschäften, in denen immer öfter auch geschmückte
Bäume zu finden sind. Traditionell aber sind die Krippen, die vor allem bei den vielen Katholiken im Land - mehr
als 75 Prozent der rund 33 Millionen Einwohner - eine wichtige Rolle zum Weihnachtsfest spielen. In nahezu jedem
katholischen Haushalt findet sich eine Krippe. Die Figuren sind dem peruanischen Leben nachempfunden, tragen
entsprechende Kleidung wie Ponchos und Hüte, die Hirten spielen auf Flöten und Gitarren, es finden sich sogar
Lamas unter den Tieren. Die Krippen nehmen meist viel Platz in den Häusern ein und sollen detailgetreu die
Landschaft von Bethlehem darstellen. Auch in den Kirchen und auf vielen öffentlichen Plätzen stehen Krippen, oft
sind die Figuren lebensgroß. Das Jesuskind wird übrigens erst an Heiligabend um Mitternacht in seine Krippe
gelegt - seiner Geburtsstunde. Das ist dann auch gleichzeitig der eigentliche Beginn der Weihnachtszeit.
Allerdings ist den ganzen 24. Dezember über schon kräftig was los. Das Festessen, das erst nach Mitternacht
eingenommen wird, wird vorbereitet. Tagsüber finden noch viele Märkte statt, auf denen zahlreiche Peruaner
noch nach einem Geschenk suchen. Viele Peruaner verteilen dann auch Paneton, einen aus Italien stammenden
gefüllten Hefeteigkuchen, sowie heiße Schokolade an ärmere Menschen. Am späten Abend besuchen die Peruaner
einen Gottesdienst, dem sich um Mitternacht ein Feuerwerk anschließt, das "Quema del Castillo" mit aufwändigen
Installationen. Dann gibt es die Geschenke, und dann das Festmahl. Dazu wird meist gefüllter Truthahn
aufgetischt - wie man es aus den USA zu Thanks-Giving, dem Ernte-Dank-Fest, kennt. Den Abschluss bilden wieder
Paneton und heiße Schokolade. In Peru wird übrigens nur am 25. Dezember nicht gearbeitet. Am 26. Dezember,
der in vielen anderen Ländern als zweiter Weihnachtstag ein Feiertag ist, müssen die Peruaner wieder ihrer Arbeit
nachgehen.
Südgeorgien und die südlichen Sandwichinseln (britisch, von Argentinien beansprucht): Auf den Inseln leben
lediglich rund 30 britische Verwaltungsbeamte und Forscher, eine permanente Bevölkerung gibt es nicht. Wenn
dort Weihnachten gefeiert wird, steht es in den Traditionen der Herkunftsländer dieser Menschen.
Suriname: Weihnachten in Suriname ist eine faszinierende Zeit der Freude und des gemeinsamen Feierns für die
vielfältige Bevölkerung des Landes. Suriname hat eine Bevölkerung von etwa 600.000 Menschen, die aus
verschiedenen ethnischen Gruppen und religiösen Hintergründen stammen. Die Weihnachtsbräuche in Suriname
sind stark von den unterschiedlichen kulturellen Einflüssen geprägt, die im Laufe der Geschichte des Landes
aufgetreten sind. Die ehemalige niederländische Kolonie hat eine bunte Mischung aus Menschen aus indigenen,
afrikanischen, indischen, javanischen, chinesischen und europäischen Ursprüngen.
Für die christliche Bevölkerung, die einen bedeutenden Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht, ist Weihnachten
eines der wichtigsten religiösen Feste. Gottesdienste und feierliche Mitternachtsmessen sind integraler
Bestandteil der Festlichkeiten. Viele Kirchen sind während der Adventszeit kunstvoll geschmückt und
veranstalten besondere Aktivitäten, um die Gläubigen auf das Fest einzustimmen.
Eine traditionelle und charakteristische Aktivität während der Weihnachtszeit in Suriname ist das "Christmas
Bakanaal". Hierbei handelt es sich um einen farbenfrohen Straßenumzug, bei dem die Menschen in bunten
Kostümen tanzen, singen und musizieren. Diese fröhliche Parade wird von Musikgruppen begleitet, die
traditionelle Rhythmen wie "Kaseko" und "Soca" spielen. Es ist eine Mischung europäischer Karnevalstraditionen
und afrikanischer Einflüsse, die zu einem einzigartigen surinamischen Weihnachtserlebnis führt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der surinamischen Weihnachtsfeierlichkeiten ist das Essen. Familien und
Freunde versammeln sich, um gemeinsam traditionelle Gerichte zu genießen. "Pom" ist ein festliches Gericht, das
aus Hühnchen, Schweinefleisch oder Rindfleisch, kombiniert mit Taro-Wurzeln und mariniert in einer Mischung aus
Pomtayer, einer Art Maniok, zubereitet wird. "Pastei" ist ein weiteres beliebtes Gericht, das eine fleischhaltige
Pastete mit einer Mischung aus Kartoffeln, Erbsen und Gewürzen beinhaltet.
Suriname ist ein Land der religiösen Vielfalt, und Angehörige anderer Glaubensrichtungen wie Hindus und
Muslime respektieren das Fest und nehmen aktiv an den Feierlichkeiten teil. Dies zeigt die kulturelle Offenheit
und den Respekt vor den Traditionen anderer religiöser Gemeinschaften im Land.
Trinidad und Tobago: Weihnachten ist hier eine lebhafte und farbenfrohe Zeit, die von der vielfältigen Bevölkerung
des Landes mit großer Hingabe gefeiert wird. Trinidad und Tobago hat eine Bevölkerung von etwa 1,4 Millionen
Menschen, die eine bunte Mischung aus verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen umfasst. Die
Weihnachtsbräuche in Trinidad und Tobago wurden durch eine Mischung aus kulturellen Einflüssen geprägt. Die
Geschichte des Landes ist von der Kolonialisierung durch Europäer sowie der Einwanderung von Afrikanern,
Indern, Chinesen und anderen ethnischen Gruppen geprägt, was zu einer reichen kulturellen Vielfalt geführt hat.
Die christliche Bevölkerung, die einen bedeutenden Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht, feiert Weihnachten als
eines der wichtigsten religiösen Feste.
Gottesdienste, darunter die Mitternachtsmesse, sind ein wichtiger Bestandteil der Festlichkeiten. Viele Kirchen
sind in der Adventszeit festlich geschmückt und veranstalten besondere Feiern und Veranstaltungen. Eine
bemerkenswerte Tradition in Trinidad und Tobago ist die sogenannte "Parang". Diese festliche Form der Musik
und des Gesangs wurde von den venezolanischen Siedlern eingeführt, die während der Kolonialzeit ins Land
kamen. Parang-Gruppen ziehen von Haus zu Haus und bringen ihre fröhlichen Weihnachtslieder und Rhythmen dar,
oft begleitet von traditionellen Musikinstrumenten wie Cuatro (kleine Gitarre), Maracas und dem Tambourine.
Ein weiterer Brauch ist das "Creole Christmas" oder "Creole Food Fest". Hierbei handelt es sich um eine
kulinarische Feier, bei der die reichhaltigen Aromen der kreolischen Küche im Mittelpunkt stehen. Gerichte wie
gebratener Truthahn, gebackener Schinken, "Black Cake" (eine Art Früchtekuchen) und Rum-Punsch sind beliebte
Spezialitäten, die zu Weihnachten genossen werden.
Trotz der christlichen Dominanz in den Weihnachtsbräuchen wird das Fest auch von Angehörigen anderer
Religionen, wie dem Hinduismus und dem Islam, respektiert. In Trinidad und Tobago wird Wert auf Respekt,
Toleranz und gemeinsamer Feierlichkeit gelegt, unabhängig von religiösen Unterschieden.
Uruguay: Weihnachten in Uruguay ist eine Zeit des festlichen Feierns und der Freude für die überwiegend
christliche Bevölkerung des Landes. Uruguay hat eine Bevölkerung von etwa 3,5 Millionen Menschen, wobei der
Großteil katholisch ist. Die Weihnachtsbräuche Uruguays spiegeln sowohl europäische als auch indigene
Einflüsse wider. Die Kolonialisierung durch Spanien hat einen starken Einfluss auf die katholischen Traditionen
des Landes gehabt. Während der Kolonialzeit brachten die Spanier ihre eigenen Weihnachtsbräuche nach
Uruguay, die im Laufe der Zeit mit einheimischen Traditionen verschmolzen sind.
Wie in anderen lateinamerikanischen Ländern wird in Uruguay die Adventszeit mit feierlichen Gottesdiensten und
Gebeten begangen. Weihnachtsgottesdienste sind in den meisten Gemeinden ein Höhepunkt der Feierlichkeiten.
Viele Familien besuchen die Mitternachtsmesse, die als "Misa de Gallo" bekannt ist.
Ein traditionelles Weihnachtsgericht in Uruguay ist das "Pascualina", eine gefüllte Pastete mit Spinat, Eiern und
Käse. Es wird oft mit anderen Festtagsspeisen wie "Lechón" (Spanferkel) oder "Asado" (Grillgerichte) ergänzt, die
die Zusammenkunft von Familie und Freunden zum Feiern des Festes fördern.
Darüber hinaus haben die indigenen Vorfahren Uruguays, wie die Charrúa und Guaraní, auch ihre kulturellen
Spuren hinterlassen. Obwohl ihre ursprünglichen Weihnachtsbräuche im Laufe der Zeit weniger präsent geworden
sind, sind einige indigene Einflüsse in der Art und Weise zu erkennen, wie die Weihnachtszeit in Uruguay gefeiert
wird. Es gibt lokale Handwerkskunst und Kunsthandwerk, die sich auf indigene Traditionen und Motive beziehen
und in die festliche Dekoration einfließen können.
In modernen Zeiten hat Uruguay auch Einflüsse aus anderen Teilen der Welt aufgenommen. Globalisierung und
multikultureller Austausch haben dazu beigetragen, dass internationale Bräuche und Traditionen, wie zum
Beispiel der Weihnachtsmann und Geschenke, in das uruguayische Weihnachtsfest integriert wurden.
Venezuela: Weihnachten in Venezuela ist ein fröhliches und festliches Ereignis, das von der überwiegend
christlichen Bevölkerung des Landes mit großer Begeisterung gefeiert wird. In Venezuela leben etwa 30 Millionen
Menschen. Der Großteil der Bevölkerung ist dem Christentum zugehörig, wobei etwa 71 Prozent der Menschen
katholisch sind und rund 17 Prozent protestantische Kirchen besuchen. Für die christliche Bevölkerung hat
Weihnachten eine immense Bedeutung und ist eines der wichtigsten religiösen Feste im Jahresverlauf.
Die Adventszeit wird mit festlichen Gottesdiensten, Gebeten und karitativen Aktivitäten begangen. In den Tagen
vor Weihnachten versammeln sich Familien und Freunde, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen,
Weihnachtsgeschichten zu erzählen und typische Speisen zu genießen. Ein traditionelles venezolanisches
Weihnachtsgericht ist das "Hallaca", eine leckere Mischung aus Fleisch, Mais- und Reismehl, Oliven, Rosinen und
anderen Zutaten, die in Bananenblätter gewickelt und gekocht werden. Es ist üblich, dass Familienmitglieder und
Freunde zusammenkommen, um gemeinsam Hallacas zuzubereiten und dabei Zeit miteinander zu verbringen.
Eine weitere traditionelle Aktivität ist die sogenannte "Parranda". Dabei handelt es sich um eine fröhliche Art des
Karnevals, bei der Gruppen von Menschen von Haus zu Haus ziehen, Weihnachtslieder singen und die Gastgeber
zu einem festlichen Treffen einladen. Die Gastgeber bieten Essen und Getränke an, und die Feier geht oft bis in
die frühen Morgenstunden.
Abgesehen von der christlichen Bevölkerung gibt es in Venezuela auch indigene Gemeinschaften und Angehörige
anderer Religionen. Für einige dieser Gruppen kann Weihnachten eine weniger religiöse Bedeutung haben, aber es
gibt dennoch eine kulturelle Wertschätzung für das Fest und seine Bräuche. Einige indigene Gemeinschaften
haben ihre eigenen traditionellen Feierlichkeiten, die mit der Weihnachtszeit verschmelzen und den einzigartigen
kulturellen Reichtum des Landes widerspiegeln.
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas gibt es eine besonders sportliche Weihnachtstradition. Am Heiligen
Abend ziehen einige Menschen ihre Rollschuhe an und fahren damit bis zur Kirche. Das Rollschuhfahren an
Weihnachten ist in Caracas mittlerweile so beliebt, dass die Regierung die Sicherheit der Teilnehmer mit einer
Sperrung der Straßen gewährleistet.