© 2014 by Thorsten Behrens, Gifhorn, Germany
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Vorweg: (Fast) überall auf der Welt wird Weihnachten gefeiert. In vielen Ländern außerhalb
Europas gleichen die Traditionen denen in den Ländern Europas, deren Kolonien sie zum Teil
über Jahrhunderte waren. Zumindest wurden die Traditionen in Amerika, Ozeanien, Afrika und
Asien stark durch die bereits Jahrhunderte alten europäischen Bräuche beeinflusst, als die
Europäer die anderen Kontinente für sich entdeckten, beanspruchten und zumindest teilweise
besiedelten. In dieser Liste geht es nicht darum, jede kleinste Nuance in den Bräuchen in jedem
Land zu benennen, sondern einen groben Überblick zu geben. Geholfen hat dabei, dass es im
Landkreis Gifhorn, meiner Heimat, aus nahezu jedem Staat der Erde Bürger gibt. Viele waren
gerne bereit, mir aus ihrer Heimat zu erzählen, andere wiederum lieferten Reiseberichte, einige
Bräuche kenne ich aus eigener Erfahrung. Vielen Dank dafür. Diese Liste weist noch viele Lücken
auf - ich hoffe, die meisten davon in den kommenden Jahren nach und nach füllen zu können.
Sollten Sie noch weitere Bräuche kennen, können SIe mir gerne in einer E-Mail an
weihnachtsonkel@freenet.de davon erzählen, damit ich sie hier aufnehmen kann. Übrigens geht
es hier nicht ausschließlich um Weihnachtsbräuche. Zu jedem Land habe ich, sofern mir bekannt,
sonstige Punkte mit aufgeführt, die es im Zusammenhang mit Weihnachten in diesem Land gibt -
also beispielsweise Orte mit weihnachtlichen Namen, Hinweise auf Weihnachtspostämter usw.
Die Daten zu den Ländern wie beispielsweise Bevölkerungszahlen stammen aus den Jahren ab
2020. Neben Wikipedia waren die offiziellen Seiten der jeweiligen Regierungen Grundlage. Eine
jährliche Aktualisierung ist allerdings wegen des Aufwands nicht vorgesehen.
Afrika
Ägypten:
Algerien:
Angola:
Äquatorialguinea:
Äthiopien:
Benin:
Botswana (deutsche Schreibweise Botsuana): Das Weihnachtsfest in Botswana wird in den
christlichen Familien - etwa die Hälfte der rund 2 Millionen Einwohner - von deutschen und
englischen Traditionen bestimmt, obwohl das Land nie unter deutschem, aber von 1886 bis zur
Unabhängigkeit 1966 unter britischem Einfluss stand. Den deutschen Traditionen entlehnt ist,
das Haus weihnachtlich zu schmücken, den britischen Traditionen entlehnt ist der “Boxing Day”
am 26. Dezember, an dem es eine Art zweite Bescherung gibt. Die eigentliche Bescherung findet
am 25. Dezember morgens statt. Danach gibt es das Weihnachtsessen, das aus Maisbrei sowie
Rind- oder Ziegenfleisch besteht. Traditionelle Musik und Gesang spielen in Botswanas Kultur
eine große Rolle, so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch zum Weihnachtsfest viel
gesungen wird.
Burkina Faso:
Burundi:
Dschibuti:
Elfenbeinküste:
Eritrea:
Gabun:
Gambia:
Ghana:
Guinea:
Guinea-Bissau:
Kamerun:
Kap Verde:
Kenia: Vor allem britisch beeinflusst ist das Weihnachtsfest in Kenia. Das Land war von 1890 bis
1963 britische Koionie, zudem sind rund 85 Prozent der rund 54 Millionen Einwohner Christen.
Es wird gerne weihnachtlich geschmückt in Kenia, allerdings - noch - nicht ganz so überladen
und kitschig wie in vielen europäischen Ländern und in Nordamerika, obwohl die
Kommerzialisierung vor allem in touristisch geprägten Gebieten zunimmt. Statt Nordmanntanne
wird in Kenia vor allem Zypresse als Weihnachtsbaum verwendet. Ein weiterer Brauch, der aus
Europa übernommen wurde, ist der Besuch eines Gottesdienstes an Heiligabend. Das
Weihnachtsessen besteht meist aus gegrilltem Fleisch sowie dem landestypischen Fladenbrot.
Der 25. und der 26. Dezember sind Feiertage.
Komoren:
Demokratische Republik Kongo (früher Zaire):
Republik Kongo:
Lesotho:
Liberia:
Libyen:
Madagaskar:
Malawi:
Mali:
Marokko:
Mauretanien:
Mauritius:
Mosambik:
Namibia: Das Weihnachtsfest in Namibia wird zum Teil durch alte deutsche Traditionen
beeinflusst, denn das Land war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. Aus dieser Zeit stammt
beispielsweise der Brauch, Kekse nach deutschen Rezepten zu backen. Vor allem die Nachfahren
der deutschen Kolonialherren schmücken Weihnachtsbäume, aber auch viele christiliche
schwarze Familien - nicht ganz 90 Prozent der 2,5 Millionen Einwohner sind Christen - haben
diesen Brauch übernommen. Andere Familien schmücken stattdessen Dornenzweige mit roten
und grünen Dekorationen. Vor allem die größeren Orte werden Anfang Dezember weihnachtlich
geschmückt und beleuchtet. Zu Weihnachten selbst gibt es Gottesdienste sowie Krippenspiele.
Niger:
Nigeria:
Ruanda:
Sambia:
São Tomé und Príncipe:
Senegal:
Seychellen:
Sierra Leone:
Simbabwe:
Somalia:
Südsudan:
Südafrika: “Carols by Candlelight”, also “Weihnachtslieder bei Kerzenschein” spielt an
Heiligabend eine große Rolle. Viele Südafrikaner treffen sich zum gemeinsamen Singen, an
einigen Orten gibt es entsprechende Konzerte. Aus England kommt der Brauch, sich am 25.
Dezember zu beschenken. Die Briten kontrollierten mehr als 150 Jahre lang große Teile des
Landes. Anders als in vielen eher armen afrikanischen Ländern sind in vielen der christlichen
Familien Südafrikas - rund 80 Prozent der gut 60 Millionen Einwohner gehören christlichen
Kirchen jeglicher Art an - die Geschenke nicht zum großen Teil selbstgebastelt oder bestehen
aus wertvollen Lebensmitteln. Der Grund dafür: Südafrika ist das afrikanische Land mit der
größten Wirtschaftsleistung, in vielen Familien herrscht größerer Wohlstand als in anderen
schwarzafrikanischen Ländern, dennoch fallen die Geschenke meist vergleichsweise -
beispielsweise zu Deutschland - klein aus. Nach der Bescherung wird gegessen. Typische
Weihnachtsessen wie beispielsweise in Deutschland gibt es nicht. Überhaupt ist das Essen nicht
so festlich angelegt wie hierzulande - und fügt sich damit in das Gesamtbild ein. Denn
Südafrikaner feiern Weihnachten mitten im Sommer, oft mit Partys am Strand. Viele Häuser sind
geschmückt, in den Stadtzentren gibt es Weihnachtsbeleuchtung - in Kapstadt beispielsweise
gibt es eine Parade, wenn die Beleuchtung das erste Mal eingeschaltet wird. In den großen
Städten gibt es zudem eine Art Weihnachtsmarkt mit typischen Weihnachtsleckereien wie
Keksen, Lebkuchen, Glühwein, Stollen. Geschmückte - und meist künstliche - Weihnachtsbäume
stehen übrigens eher in Einkaufszentren als in Privathäusern. Insgesamt aber ist Weihnachten in
Südafrika - noch - weniger kommerziell als in den USA oder Europa.
Sudan: Im Sudan, einem überwiegend muslimischen Land, gibt es eine christliche Minderheit, die
hauptsächlich aus koptischen Christen besteht. Die genaue Zahl der Christen im Sudan ist
schwer zu ermitteln, aber Schätzungen zufolge machen sie etwa 5% der Gesamtbevölkerung aus.
Im Sudan leben rund 45 Millionen Menschen.
Für die christliche Minderheit im Sudan hat Weihnachten eine besondere religiöse Bedeutung.
Obwohl Weihnachten nicht als offizieller Feiertag anerkannt ist, wird es von den christlichen
Gemeinschaften im Sudan dennoch festlich gefeiert.
In den koptisch-christlichen Gemeinden im Sudan werden spezielle Gottesdienste und
Mitternachtsmessen abgehalten, um die Geburt Jesu Christi zu feiern. Diese Gottesdienste sind
oft von traditionellen Liedern, Gebeten und biblischen Lesungen begleitet. Die
Gemeindemitglieder versammeln sich in ihren Kirchen, die mit Kerzen, Weihnachtsdekorationen
und Krippen geschmückt sind, um gemeinsam zu beten und den Anlass zu ehren.
Ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten im Sudan ist das gemeinsame Essen und
der Austausch von Geschenken. Familien und Freunde kommen zusammen, um ein festliches
Mahl zu teilen, das traditionelle sudanesische Gerichte wie Kisra (eine Art Fladenbrot), Stews,
Reisgerichte und Süßigkeiten umfassen kann. Geschenke werden ausgetauscht, um die Freude
und den Geist der Großzügigkeit zu teilen.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Weihnachtsbräuche im Sudan von der koptischen Tradition
beeinflusst sind. Die koptische Kirche folgt einem eigenen liturgischen Kalender, und daher kann
das Datum von Weihnachten im Sudan vom traditionellen westlichen Weihnachtsdatum
abweichen. Die koptischen Christen im Sudan feiern Weihnachten in der Regel am 7. Januar.
Obwohl Weihnachten im Sudan nicht als offizieller Feiertag anerkannt ist, haben koptische
Christen im Land das Recht, ihren Glauben auszuüben und ihre religiösen Feste zu feiern. Die
sudanesische Regierung hat in den letzten Jahren größere Toleranz und Akzeptanz gegenüber
den christlichen Gemeinschaften gezeigt und ihnen ermöglicht, ihre Bräuche und Rituale frei
auszuleben.
Swasiland:
Tansania: In den ländlichen Gebieten Tansanias ist nicht viel vom Weihnachtsfest zu sehen und
spüren, nicht zuletzt, weil vor allem der Norden islamisch geprägt ist. Damit unterscheidet sich
das Land, das von 1886 bis 1916 deutsche Kolonie war, beispielsweise von Namibia (deutsche
Kolonie von 1886 bis 1915), wo mehr deutsche Einflüsse zu finden sind. In den größeren Städten
dagegen gibt es mittlerweile in vielen Geschäften Weihnachtsbeleuchtung und
Weihnachtsbäume. Der 25. Dezember ist der eigentliche Weihnachtstag im Land, christliche
Familien - etwa 35 Prozent der fast 60 Millionen Einwohner - gehen dann abends zur Messe,
tauschen Geschenke aus und essen den landesüblichen Maisbrei, der am Feiertag in etwas
wohlhabenderen Familien auch gerne mit Fleisch oder Fisch serviert wird.
Togo:
Tschad:
Tunesien:
Uganda: Mehr als 85 Prozent der etwa 42 Millionen Menschen in Uganda sind Christen - und für
sie ist Weihnachten eines der wichtigsten Feste überhaupt. Kommerziell geht es dennoch vor
allem in den Städten in den Einkaufszentren zu mit internationalen Weihnachtsliedern und
geschmückten Bäumen - bei mindestens 25 Grad, oft auch über 30 Grad. Denn Weihnachten wird
hier mitten im Sommer gefeiert. Trotz der immer stärkeren Kommerzialisierung steht in Uganda
der Glauben im Vordergrund. An allen drei Weihnachtstagen - also Heiligabend, 25. und 26.
Dezember - gibt es Messen, die gerne mehrere Stunden dauern. Während es dabei an Heiligabend
trotz Gesangs sehr leise zugeht, wird am 25. Dezember laut gesungen und gefeiert und getanzt.
Die Menschen tragen in der Kirche stolz ihre neue Kleidung - denn vor allem Kleidung wird zu
Weihnachten verschenkt, gerne bereits den ganzen Dezember hindurch. Lebensmittel sind
ebenfalls beliebte Geschenke, vor allem in ärmeren Familien. Essen ist der zweite große
Bestandteil der Weihnachtstage. Huhn mit gekochter Banane ist das Standardessen, auch ärmere
Familien leisten es sich angesichts der Feiertage. Auch anderes Fleisch kommt auf den Tisch,
aber vor allem in reicheren Familien.
Zentralafrikanische Republik:
Geschichten rund ums Fest und was ich
sonst noch so zu sagen habe: So sind die
Weihnachtsbräuche in anderen Ländern
(die Liste erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit, besonders begrenzte
regionale Bräuche können fehlen).