© 2014 by Thorsten Behrens, Gifhorn, Germany
Mein Blog
Vorweg: (Fast) überall auf der Welt wird Weihnachten gefeiert. In vielen Ländern außerhalb
Europas gleichen die Traditionen denen in den Ländern Europas, deren Kolonien sie zum Teil
über Jahrhunderte waren. Zumindest wurden die Traditionen in Amerika, Ozeanien, Afrika und
Asien stark durch die bereits Jahrhunderte alten europäischen Bräuche beeinflusst, als die
Europäer die anderen Kontinente für sich entdeckten, beanspruchten und zumindest teilweise
besiedelten. In dieser Liste geht es nicht darum, jede kleinste Nuance in den Bräuchen in jedem
Land zu benennen, sondern einen groben Überblick zu geben. Geholfen hat dabei, dass es im
Landkreis Gifhorn, meiner Heimat, aus nahezu jedem Staat der Erde Bürger gibt. Viele waren
gerne bereit, mir aus ihrer Heimat zu erzählen, andere wiederum lieferten Reiseberichte, einige
Bräuche kenne ich aus eigener Erfahrung. Vielen Dank dafür. Diese Liste weist noch viele Lücken
auf - ich hoffe, die meisten davon in den kommenden Jahren nach und nach füllen zu können.
Sollten Sie noch weitere Bräuche kennen, können SIe mir gerne in einer E-Mail an
weihnachtsonkel@freenet.de davon erzählen, damit ich sie hier aufnehmen kann. Übrigens geht
es hier nicht ausschließlich um Weihnachtsbräuche. Zu jedem Land habe ich, sofern mir bekannt,
sonstige Punkte mit aufgeführt, die es im Zusammenhang mit Weihnachten in diesem Land gibt -
also beispielsweise Orte mit weihnachtlichen Namen, Hinweise auf Weihnachtspostämter usw.
Die Daten zu den Ländern wie beispielsweise Bevölkerungszahlen stammen aus den Jahren ab
2020. Neben Wikipedia waren die offiziellen Seiten der jeweiligen Regierungen Grundlage. Eine
jährliche Aktualisierung ist allerdings wegen des Aufwands nicht vorgesehen.
Südamerika
Argentinien: Argentinien hat eine Bevölkerung von etwa 45 Millionen Menschen, von denen der
Großteil dem Katholizismus angehört. Die Weihnachtsbräuche in Argentinien spiegeln die
kulturelle Vielfalt des Landes wider, die von europäischen Einwanderern geprägt wurde. Während
der Kolonialzeit brachten die spanischen Siedler ihre eigenen Weihnachtstraditionen in das Land,
die im Laufe der Zeit mit den Bräuchen anderer ethnischer Gruppen verschmolzen.
Die Adventszeit in Argentinien beginnt am 8. Dezember mit der Feier der Jungfrau Maria, dem Tag
der Unbefleckten Empfängnis. An diesem Tag werden vielerorts bunte Straßenfeste und
Veranstaltungen abgehalten, um das Fest der Weihnachtszeit einzuleiten.
Eine typische und einzigartige Tradition in Argentinien ist die "Misa de Gallo" oder die
Mitternachtsmesse. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember versammeln sich Familien und
Gläubige in den Kirchen, um gemeinsam die Geburt Christi zu feiern. Nach der Messe kehren die
Menschen nach Hause zurück, um das Weihnachtsessen zu genießen.
Das Weihnachtsessen in Argentinien variiert von Region zu Region, aber eine häufige Speise, die
in vielen Haushalten zu finden ist, ist das "Asado" - ein traditionelles argentinisches Essen mit
gegrilltem Fleisch, Würstchen und Empanadas.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des argentinischen Weihnachtsfestes ist die "Pesebre" oder
Krippe, die oft liebevoll gestaltet und als Dekoration in Häusern, Kirchen und öffentlichen Plätzen
aufgestellt wird. In einigen Städten gibt es sogar lebende Krippen, bei denen Menschen die
Rollen der biblischen Figuren spielen und die Szene der Geburt Jesu nachstellen.
In einigen Teilen Argentiniens, insbesondere in den ländlichen Regionen, gibt es auch indigene
Einflüsse auf die Weihnachtsbräuche.
Aruba (niederländisch): Das Weihnachtsfest auf der rund 110.000 Einwohner (75 Prozent sind
Katholiken) zählenden Insel Aruba an der Nordostküste Südamerikas wird von vielerlei
Traditionen beeinflusst. Westeuropäische und us-amerikanische Elemente wie bunter Schmuck
an Gebäuden, Weihnachtsbäume, Lichterketten und englische Popsongs mit weihnachtlicher
Botschaft nehmen immer mehr Raum ein. Allerdings geben sich viele Arubaner sehr viel Mühe
mit ihrer Dekoration und stellen diese stolz zur Schau.
Doch es gibt auch alte Traditionen, wie beispielsweise die Ankunft von Sinterklaas, dem
holländischen Nikolaus, Mitte November. In einem Boot kommt er, angeblich aus Spanien, legt in
der Inselhauptstadt Oranjestad an und wird in einer Parade durch die Stadt geführt. Was er bis
zum 5. Dezember macht, ist geheim - in der Nacht verteilt er dann endlich seine Geschenke an
die Kinder, die ihre Schuhe vor die Tür gestellt haben und die damit am 6. Dezember Bescherung
feiern. Aber anders wie beim deutschen Nikolaus bekommt Sinterklaas auch etwas - denn die
Kinder stellen Wasser, Zucker, Äpfel, Karotten und Haferkekse für sein Pferd vor die Türen.
Die eigentliche Weihnachtsbescherung auf Aruba erfolgt aber erst am Morgen des 25. Dezember,
auch dieser Brauch stammt aus England und den USA und unterscheidet sich von der
Bescherung in den Niederlanden, die am Morgen des 6. Dezember stattfindet. Ein drittes Mal gibt
es dann noch Geschenke zum Ende der Weihnachtszeit, nämlich am 6. Januar, dem
Dreikönigstag. Dann werden in den Kirchengemeinden Krippenspiele aufgeführt. Der 26.
Dezember ist übrigens ein Feiertag auf der Insel, nur Gastronomie hat geöffnet. Während der
Weihnachtstage gibt es in den Kirchen Gottesdienste, die gut besucht sind.
Aus Venezuela stammt ein musikalischer Brauch. So genannte Gaita-Musik erklingt in der
Vorweihnachtszeit überall auf der Insel, Weihnachten und Liebe sind die beiden Hauptthemen
dieser Musikrichtung. Viele traditionelle Instrumente kommen zum Einsatz, gerne darf zu den
Liedern auch getanzt werden.
Bolivien: Die Weihnachtsbräuche in Bolivien sind von der überwiegend katholischen Religion
geprägt, da ein Großteil der 11 Millionen Einwohner dem Katholizismus angehört. Die Adventszeit
wird mit Gottesdiensten, Gebeten und Andachten begangen. In den Tagen vor Weihnachten
finden in vielen Gemeinden Prozessionen statt, bei denen die Gläubigen feierlich durch die
Straßen ziehen und Weihnachtslieder singen.
Eine besondere Tradition in Bolivien ist die "Misa del Gallo" oder die Mitternachtsmesse. Am
Heiligabend versammeln sich Familien und Gemeindemitglieder in den Kirchen, um gemeinsam
die Geburt Christi zu feiern. Die Messe ist oft von traditionellen Instrumenten wie der "Zampoña"
(einer Art Panflöte) und der "Quena" (eine Flöte) begleitet, was der Feierlichkeit eine lokale Note
verleiht.
Eine weitere bemerkenswerte Tradition ist das "Belen" oder die Krippe. Bolivianische Familien
stellen liebevoll gestaltete Krippen in ihren Häusern auf, die neben den üblichen biblischen
Figuren auch regionale Elemente enthalten können. Diese Krippen sind oft reich dekoriert und
eine wichtige Darstellung der Weihnachtsgeschichte. In vielen Orten ziehen Kinder in Gruppen
durch die Straßen und bitten darum, die Krippen in den Häusern sehen zu dürfen. Sie umtanzen
die Krippe, singen gemeinsam mit den Gastgebern und ziehen dann weiter. Um Mitternacht ist
jedes Kind wieder bei seiner eigenen Familie, um im engen Rahmen Weihnachten zu feiern.
Das Weihnachtsessen in Bolivien variiert je nach Region, aber in vielen Haushalten ist "Picana"
ein traditionelles Gericht, das zu Weihnachten serviert wird. Es handelt sich dabei um eine
reichhaltige Suppe mit Fleisch, Kartoffeln, Mais, Erbsen und anderen Zutaten. Eine andere
beliebte Speise ist "Rollo de Cerdo", ein gerolltes Schweinefleischgericht.
Die Feierlichkeiten in Bolivien sind nicht nur auf die christliche Bevölkerung beschränkt. Bolivien
ist ein Land der kulturellen Vielfalt, und Angehörige anderer Glaubensrichtungen, wie indigene
Gemeinschaften und Anhänger des Aymara- oder Quechua-Glaubens, haben ebenfalls ihre
eigenen einzigartigen Weihnachtsbräuche, die neben den christlichen Traditionen existieren.
Bonaire (niederländisch): Die in Südamerika gelegene Insel Bonaire ist ein besonderer Teil der
Niederlande, der eine Bevölkerung von etwa 20.000 Menschen hat. Die Insel ist kulturell vielfältig
und beherbergt Menschen aus verschiedenen ethnischen Hintergründen, darunter Afrokaribiker,
Europäer, Lateinamerikaner und Menschen aus der Region.
Die Weihnachtsbräuche auf Bonaire sind von der niederländischen Kolonialgeschichte und der
lokalen Kultur geprägt. Die Bewohner der Insel, die hauptsächlich katholisch sind, feiern die
Adventszeit mit Gottesdiensten, Andachten und Festlichkeiten. Die Kirchen und Orte sind in
dieser Zeit festlich geschmückt und es finden regelmäßig Weihnachtskonzerte statt.
Eine charakteristische Tradition auf Bonaire ist das "Simadan", ein traditionelles Erntefest, das
häufig in der Weihnachtszeit stattfindet. Während des “Simadan” kommen die Menschen der
Insel zusammen, um gemeinsam auf den Plantagen zu ernten und anschließend mit Tanz, Musik
und festlichen Mahlzeiten zu feiern. Diese besondere Tradition verbindet die kulturellen Wurzeln
der Afrokaribiker auf der Insel und ist ein wichtiger Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten.
In den Gemeinden von Bonaire gibt es auch Krippenspiele und -ausstellungen, welche die
Geschichte von Jesu Geburt darstellen. Die Krippen werden oft mit lokalen Elementen ergänzt,
um die Verbindung zur Inselkultur zu betonen.
Das Weihnachtsessen auf Bonaire ist ein Fest der kulinarischen Vielfalt. Da die Insel eine
multikulturelle Bevölkerung hat, gibt es eine breite Auswahl an Köstlichkeiten aus verschiedenen
kulinarischen Traditionen. Beliebte Gerichte sind "Keshi Yena", ein mit Fleisch und Rosinen
gefüllter Käse, sowie gegrillter Fisch, Meeresfrüchte und lokale Gemüsespezialitäten.
Eine einzigartige Besonderheit auf Bonaire ist das "Vakantie Kinder Festival" (Festival für
ferienfreudige Kinder). Während dieser Zeit werden viele Veranstaltungen für Kinder organisiert,
darunter Vorführungen und Spiele.
Brasilien: Im größten Land Südamerikas wird Weihnachten mit einer Mischung aus kulturellen
Traditionen, religiöser Bedeutung und regionalen Eigenheiten gefeiert. Mit einer Bevölkerung von
über 210 Millionen Menschen und einer großen Mehrheit von Christen spielt das Weihnachtsfest
eine wichtige Rolle im brasilianischen Kalender.
Die Weihnachtszeit in Brasilien erstreckt sich über den Dezember und ist geprägt von
farbenfrohen Dekorationen, festlicher Musik und ausgelassenen Feierlichkeiten. Eine besondere
brasilianische Tradition ist das "Natal Luz" (Lichterweihnachten), bei dem Städte und Gemeinden
mit beeindruckenden Lichtinstallationen geschmückt werden, die das nächtliche Stadtbild in ein
magisches Lichtermeer verwandeln.
Eine der populärsten Weihnachtstraditionen in Brasilien ist das "Amigo Secreto" oder "Amigo
Oculto" (geheimer Freund). Hierbei ziehen Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskollegen
anonyme Geschenke und organisieren Feiern, um die Freude des Schenkens zu teilen. Diese
Tradition fördert die Gemeinschaft und sorgt für fröhliche Zusammenkünfte.
Brasilien ist ein Land mit reichen kulturellen Unterschieden, und dies spiegelt sich auch in den
regionalen Weihnachtsbräuchen wider. In den nordöstlichen Regionen, wie zum Beispiel in
Bahia, haben afrikanische Einflüsse zu einzigartigen Feierlichkeiten geführt. Dort werden
traditionelle "Pastores" (Hirten) aufgeführt, die biblische Geschichten in Form von Musik und
Tanz erzählen.
In der südlichen Region, wie in Rio Grande do Sul, ist der "Gaucho" -Stil stark präsent. Hier
werden Festivals mit volkstümlicher Musik und Tanz veranstaltet, begleitet von herzhaften
brasilianischen Grillgerichten.
Die brasilianische Weihnachtsküche ist ebenso vielfältig wie das Land selbst. Es ist üblich, ein
festliches Abendessen am 24. Dezember zu genießen, bei dem "Bacalhau" (Stockfisch), Reis,
Linsen und exotische Früchte serviert werden.
Die religiösen Aspekte von Weihnachten sind in Brasilien von großer Bedeutung. Viele Menschen
besuchen die "Missa do Galo", die Mitternachtsmesse, um die Geburt Christi zu feiern und
spirituelle Verbundenheit zu erfahren. Doch es gibt auch etwas seltsam anmutende Traditionen.
In Rio de Janeiro landet in manchen Jahren der Weihnachtsmann mit seinem Helikopter im
Stadium von Maracanã. Papai Noel lässt sich unter den Blicken von 75.000 feiernden Brasilianern
zu den Klängen von Weihnachtsmusik und pathetischen Ansprachen einfliegen. Geschenke
gibt’s natürlich auch.
Wer am 24.12 zur Mittagszeit durch Rio de Janeiros Zentrum spaziert, kann erleben, dass es
schneit. Aus manchen Fenstern rieselt weißes und buntes Konfetti. Angestellte zerschreddern
ihre alten Akten und lassen sie aus den hohen Bürogebäuden auf die Straßen schneien, bevor sie
sich in ihren „heiligen Feierabend“ begeben.
Chile: In Chile an der Westküste Südamerikas werden die Weihnachtsbräuche mit einer Mischung
aus Traditionen, Spiritualität und kolonialen Einflüssen zelebriert. Mit einer Bevölkerung von
etwa 19 Millionen Menschen und einem bedeutenden Anteil von rund 60 Prozent Christen, spielt
das Weihnachtsfest eine zentrale Rolle im Jahreskalender des Landes.
Die Weihnachtszeit in Chile erstreckt sich über den Dezember und ist geprägt von farbenfrohen
Dekorationen, Familientreffen und festlichen Traditionen. Eine der markantesten Traditionen ist
die "Misa de Gallo" oder der "Hahnen-Mitternachtsgottesdienst", der in der Nacht vom 24.
Dezember abgehalten wird. Gläubige versammeln sich in den Kirchen, um die Geburt Christi zu
feiern und das Friedenslicht zu empfangen.
Die koloniale Geschichte Chiles hat die Weihnachtsbräuche des Landes maßgeblich geprägt.
Während der spanischen Kolonialzeit wurden europäische Traditionen und Rituale in die
chilenische Kultur integriert. Dazu gehört auch die Verwendung von Krippen, die sogenannten
"Nacimientos". Diese Krippen werden kunstvoll gestaltet und zeigen neben der Heiligen Familie
auch Elemente der chilenischen Landschaft und Kultur.
Eine weitere interessante Tradition ist "La Pampilla", ein Volksfest, das in einigen Teilen Chiles
während der Weihnachtszeit stattfindet. Es ist eine Mischung aus traditioneller Folklore, Musik,
Tanz und leckerem Essen. Hierbei werden lokale Spezialitäten wie Empanadas und Sopaipillas
genossen, um die Freude der Weihnachtszeit zu teilen. Neben dem „Pan de Pascua“ genießen
Chilenen zur Weihnachtszeit ihren beliebten Cocktail „Cola de Mono“ (Affenschwanz). Das
Getränk besteht aus Pisco oder Branntwein) Milch, Zimt und Zucker. Manche verfeinern den
Cocktail zusätzlich mit Nelken, Muskatnuss und Vanilleessenz. Der Name „Cola de Mono“ wird
der Legende nach von „Cola de Montt“ abgeleitet: Als 1900 der Präsidentschaftskandidat P.
Montt knapp die Wahlen verlor, wurde der Vorsprung des Wahlsiegers Germán Riesco als „Cola
de Montt“ bezeichnet. Dieser mischte sich nach der Verkündung seines Sieges einen Cocktail -
den „Cola de Montt“.
Die Weihnachtszeit in Chile ist auch eine Zeit der Großzügigkeit und Nächstenliebe. Viele
Gemeinden organisieren Wohltätigkeitsveranstaltungen und Spendenaktionen, um bedürftigen
Menschen zu helfen.
Zu Chile gehören auch die Osterinseln. Hier ist Weihnachten irgendwie anders. Statt „Feliz
Navidad“ wünscht man sich auf der Osterinsel „Felizes Pascuas“ (pascuas für Ostern), und der
Weihnachtsmann wird als „Viejito Pascuero“ (der alte Oster-/Weihnachtsmann) bezeichnet. Und
zum Weihnachtsessen wird „Pan de Pascua“ (Osterbrot) gereicht.
Curaçao (niederländisch): Die in Südamerika gelegene autonome Insel gehört zum Königreich
der Niederlande und hat eine Bevölkerung von etwa 160.000 Menschen, die aus verschiedenen
ethnischen Gruppen und kulturellen Hintergründen stammen. Die Weihnachtsbräuche auf
Curaçao sind von der niederländischen Kolonialgeschichte, der afrikanischen Kultur und dem
karibischen Erbe geprägt. Die Bewohner der Insel, die größtenteils katholisch sind, feiern die
Adventszeit mit Gottesdiensten, Andachten und Festlichkeiten. Die Kirchen sind während dieser
Zeit festlich geschmückt, und die Menschen kommen zusammen, um die Geburt Christi zu feiern.
Eine besondere Tradition auf Curaçao ist das "Simadan", ein Erntefest, das oft in der
Weihnachtszeit stattfindet. Während des “Simadan” kommen die Menschen zusammen, um
gemeinsam auf den Plantagen zu ernten und anschließend mit Musik, Tanz und festlichen
Mahlzeiten zu feiern. Diese Tradition verbindet die kulturellen Wurzeln der Afrokaribiker auf der
Insel und ist ein wichtiger Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten.
Ein weiterer charakteristischer Brauch auf Curaçao ist die "Feria di Panchi", ein farbenfroher
Markt, der speziell in der Weihnachtszeit stattfindet. Auf diesem Markt werden Handwerkskunst,
lokale Produkte und kulinarische Köstlichkeiten verkauft. Die Menschen besuchen den Markt, um
Geschenke zu kaufen und die festliche Atmosphäre zu genießen.
Das Weihnachtsessen auf Curaçao ist oft eine reichhaltige Mischung aus verschiedenen
kulinarischen Einflüssen. Beliebte Gerichte sind "Ayaka", eine mit Fleisch gefüllte Teigtasche,
"Kadushi", ein Kaktus-Gericht, und "Bollo", ein gefülltes Brot. Die karibischen Aromen und
Gewürze machen das Weihnachtsessen zu einem besonderen kulinarischen Erlebnis.
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung auf Curaçao dem Christentum angehört, gibt es auch
Angehörige anderer Religionen wie Hinduismus, Islam und Judentum. Diese religiösen
Gemeinschaften haben ihre eigenen Feierlichkeiten und Bräuche während der Weihnachtszeit.
Ecuador: Etwa 17 Millionen Menschen, die aus verschiedenen ethnischen Gruppen und Regionen
stammen, leben in Ecuador.
Die Weihnachtsbräuche in Ecuador sind überwiegend katholisch geprägt, da ein Großteil der
Bevölkerung dem Katholizismus angehört. Die Adventszeit wird mit festlichen Gottesdiensten
und Andachten begangen. In den Tagen vor Weihnachten finden in vielen Gemeinden
Prozessionen und feierliche Veranstaltungen statt, um die Geburt Christi zu feiern.
Eine einzigartige Tradition in Ecuador ist das "Pase del Niño Viajero" oder die Prozession des
reisenden Jesuskindes. Diese Prozession findet am 24. Dezember statt und zieht durch die
Straßen der Städte und Dörfer. Während der Prozession tragen Menschen eine Statue des
Jesuskindes, die symbolisiert, wie Maria und Josef auf der Suche nach einer Herberge durch das
Land reisten. Die Prozession ist eine beliebte und farbenfrohe Feier, an der viele Menschen
teilnehmen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten in Ecuador ist das "Nacimiento"
oder die Krippe. Die Familien schmücken ihre Häuser mit kunstvoll gestalteten Krippen, die die
Szene der Geburt Jesu darstellen. Die Krippen sind oft mit lokalen Elementen ergänzt, um die
kulturelle Identität Ecuadors hervorzuheben.
Das Weihnachtsessen in Ecuador variiert je nach Region, aber einige beliebte traditionelle
Gerichte sind "Pavo" (Truthahn) und "Lechón" (Spanferkel), die oft mit speziellen Soßen und
Beilagen serviert werden. In den Andenregionen ist "Fanesca" ein traditionelles
Weihnachtsgericht, das eine reichhaltige Mischung aus Bohnen, Mais und verschiedenen
Gemüsesorten enthält.
In den ländlichen Gemeinden Ecuadors gibt es auch indigene Einflüsse auf die
Weihnachtsbräuche.
Da viele Menschen in Ecuador von der Landwirtschaft in abgelegenen Gegenden leben,
schmücken sie am Weihnachtsabend Maultiere und reiten auf ihnen zur nächsten Krippe oder
Kirche. Dabei nehmen sie Säcke und Satteltaschen mit, die mit Essen und Geschenken gefüllt
sind.
Falklandinseln (britisch, von Argentinien beansprucht): Auf den Falklandinseln leben rund 3000
Menschen mit zumeist britischen Wurzeln, zudem sind dort mehrere Hundert britische Soldaten
stationiert. Eigene Weihnachtstraditionen gibt es nicht, das Weihnachtsfest dürfte wie im
britischen Mutterland gefeiert werden.
Französisch-Guayana (französisch): Als französisches Übersee-Departement ist Französisch-
Guayana ein faszinierendes Zusammenspiel aus französischer Kultur und den Traditionen der
verschiedenen ethnischen Gruppen, die auf der Insel leben. Französisch-Guayana hat eine
Bevölkerung von etwa 300.000 Menschen, darunter Menschen mit karibischen, afrikanischen,
indigenen und europäischen Wurzeln.
Die Weihnachtsbräuche in Französisch-Guayana spiegeln die kulturelle Vielfalt wider. Die
Bevölkerung ist größtenteils christlich, und die Adventszeit wird mit festlichen Gottesdiensten,
Gebeten und Andachten begangen. Die Kirchen und Gemeinden sind in dieser Zeit festlich
geschmückt, und die Menschen kommen zusammen, um die Geburt Christi zu feiern.
Eine besondere und charakteristische Tradition in Französisch-Guayana ist das "Kolouri Koko",
ein Fest, das während der Weihnachtszeit stattfindet. Dabei ziehen Menschen in traditioneller
Kleidung durch die Straßen und führen farbenfrohe Tänze und Musik auf. Diese Tradition
verbindet die kulturellen Wurzeln der afrikanischen Gemeinschaften auf der Insel und ist ein
wichtiger Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten.
Eine weitere bedeutende Tradition ist das "Koutou", ein traditioneller Gesang, der von der
indigenen Bevölkerung aufgeführt wird. Während des Koutou versammeln sich Menschen in
ihren Gemeinden, um Lieder zu singen und traditionelle Tänze aufzuführen.
Das Weihnachtsessen in Französisch-Guayana ist oft eine köstliche Mischung aus
verschiedenen kulinarischen Einflüssen. Beliebte Gerichte sind "Dinde de Noël"
(Weihnachtstruthahn), "Colombo de Poulet" (Curryhuhn) und "Bûche de Noël"
(Weihnachtsschokoladenkuchen). Die Menschen genießen es, während der Feiertage traditionelle
Köstlichkeiten zu teilen und das Essen in Gemeinschaft zu genießen.
Guyana: Etwa 800.000 Menschen leben in Guyana, die aus verschiedenen ethnischen Gruppen
und religiösen Hintergründen stammen. Die Weihnachtsbräuche in Guyana sind von den
kulturellen Einflüssen der verschiedenen ethnischen Gruppen geprägt, die das Land bevölkern.
Die Bevölkerung von Guyana besteht aus Menschen indischer, afrikanischer, europäischer,
chinesischer und indigener Abstammung, die alle ihre eigenen einzigartigen Bräuche und
Traditionen in die Festlichkeiten einbringen.
Eine bemerkenswerte Tradition in Guyana ist die Feier der "Caribbean Christmas", die eine
Mischung aus europäischen, afrikanischen und indischen Einflüssen darstellt. Während der
Adventszeit werden in vielen Gemeinden fröhliche Straßenfeste abgehalten, bei denen
traditionelle Weihnachtslieder gesungen, Musik gespielt und lokale Spezialitäten genossen
werden.
Eine wichtige religiöse Feier ist die "Misa de Gallo" oder Mitternachtsmesse, die am Heiligabend
stattfindet. Die Gläubigen versammeln sich in den Kirchen, um die Geburt Christi zu feiern und
an den festlichen Gottesdiensten teilzunehmen.
In Guyana gibt es eine starke Tradition, das Haus mit bunten Lichtern und Weihnachtsschmuck
zu schmücken. Die Menschen dekorieren ihre Häuser und Gärten mit leuchtenden Lichtern,
Girlanden und Krippen, um die festliche Atmosphäre zu verbreiten.
Das Weihnachtsessen in Guyana ist oft eine köstliche Mischung aus verschiedenen
kulinarischen Einflüssen. Beliebte Gerichte sind "Pepperpot", ein würziges Eintopfgericht aus
Fleisch und Würzmitteln, sowie "Black Cake", ein reichhaltiger Früchtekuchen, der oft mit Rum
getränkt wird.
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung in Guyana dem Christentum angehört, gibt es auch
Angehörige anderer Religionen wie Hinduismus, Islam und Baha'i. Diese religiösen
Gemeinschaften haben ihre eigenen Feierlichkeiten und Bräuche während der Weihnachtszeit.
Kolumbien: Die Weihnachtsbräuche in Kolumbien sind stark von der katholischen Religion
geprägt, da ein Großteil der rund 50 Millionen Einwohner dieser Glaubensrichtung angehört. Die
Adventszeit wird mit feierlichen Gottesdiensten und Gebeten begangen. Die "Novena", eine
neuntägige Gebetszeit vor Weihnachten, ist ein wichtiger Bestandteil der kolumbianischen
Weihnachtstradition. Familien und Nachbarn versammeln sich in ihren Häusern, um gemeinsam
zu beten, Weihnachtslieder zu singen und typische Köstlichkeiten zu genießen.
Eine besondere Tradition in Kolumbien ist die Herstellung von "Pesebres" (Krippen), die oft
aufwendig und detailreich gestaltet sind. Pesebres sind beliebte Weihnachtsdekorationen, die die
Szene von Jesu Geburt darstellen. Neben den üblichen biblischen Figuren finden sich oft auch
lokale Elemente und Motive in den Krippen, um die einzigartige kolumbianische Kultur
widerzuspiegeln. Die letzten neun Nächte vor Heiligabend werden in Kolumbien die „Novenas“
genannt. Nun beginnt die Einstimmung auf Weihnachten mit gemeinschaftlichen Gebeten,
Auszügen aus der Weihnachtsgeschichte und Gesang. In jeder der Nächte versammeln sich
Nachbarn und Freunde um die Krippe des Gastgebers. Oft werden Getränke und Gebäck serviert,
jeder ist einmal dran. An Weihnachten wird schließlich die schönste Krippe gekürt.
In einigen Regionen Kolumbiens gibt es auch einzigartige Weihnachtsbräuche, die von der
indigenen Bevölkerung beeinflusst sind. Zum Beispiel haben die indigenen Gemeinschaften im
Amazonasgebiet ihre eigenen traditionellen Zeremonien und Feierlichkeiten während der
Weihnachtszeit. Diese Rituale vereinen die christlichen Bräuche mit den alten Überlieferungen
und Werten der indigenen Kulturen, was zu einer faszinierenden Verschmelzung von Traditionen
führt.
Eine weitere beliebte Tradition ist die "Novenas de Aguinaldos", bei der Kinder von Haus zu Haus
ziehen, um Weihnachtslieder zu singen und kleine Darbietungen aufzuführen. Als Belohnung
erhalten sie oft Süßigkeiten und kleine Geschenke von den Gastgebern. Dieser Brauch fördert die
Gemeinschaft und verbreitet die Freude der Weihnachtszeit in der ganzen Nachbarschaft.
Das Festessen zu Weihnachten in Kolumbien ist oft ein opulentes Mahl, das von Region zu
Region variieren kann. "Lechón" (Spanferkel), "Tamales" (mit Fleisch und Gemüse gefüllte
Maismehl-Pasteten), "Ajiaco" (eine köstliche Hühnersuppe) und "Buñuelos" (frittierte
Käsebällchen) sind nur einige der beliebten Speisen, die zu Weihnachten serviert werden.
Am 7. Dezember findet die „Noche de las Velitas“, die Nacht der Kerzen, statt. Das Lichterfest ist
eine der wichtigsten Traditionen in Kolumbien. In allen Städten treffen Familien zusammen und
zünden in und um das Haus herum Kerzen und Lampions an, damit Maria den Weg zu ihrem Haus
finden kann. Am nächsten Tag, dem Tag der „unbefleckten Empfängnis“, wird die Heilige
Jungfrau geehrt.
Paraguay: Spanische Eroberer und Einwanderer brachten den katholischen Glauben nach
Paraguay, rund 90 Prozent der etwa 7,2 Millionen Einwohner sind Katholiken. Entsprechend
spielen Gottesdienste und Krippen eine große Rolle zu Weihnachten. Symbol des Festes ist die
Kokosblüte, und Geschenke gibt es erst am 6. Januar - gebracht werden sie von den Heiligen
Drei Königen. Der 8. Dezember, Mariä Empfängnis, ist ein Feiertag im Land, erst nach diesem
beginnt traditionell die Vorweihnachtszeit. Allerdings wird das Fest auch hier immer stärker von
us-amerikanischen Einflüssen bestimmt. In immer mehr Haushalten gibt es Weihnachtsbäume,
Weihnachtsartikel werden inzwischen auch vor dem 8. Dezember verkauft, die Einkaufszentren
sind bunt geschmückt. Traditionell ist Weihnachten ein Familienfest, aber wie in anderen
westlichen Ländern treffen sich auch in Paraguay nach dem Festessen immer mehr Jugendliche
mit ihren Freunden. Am 24. Dezember wird um Mitternacht die Ankunft Jesus mit einem
Feuerwerk gefeiert, der 25. Dezember ist hier ein Feiertag.
Peru: Das Weihnachtsfest in Peru unterliegt vor allem spanischen Einflüssen, die mit den
Spaniern ab dem 15. Jahrhundert ins Land kamen. Inzwischen sind aber auch immer mehr us-
amerikanische Einflüsse zu bemerken - beispielsweise beim Weihnachtsschmuck in Häusern und
Geschäften, in denen immer öfter auch geschmückte Bäume zu finden sind. Traditionell aber sind
die Krippen, die vor allem bei den vielen Katholiken im Land - mehr als 75 Prozent der rund 33
Millionen Einwohner - eine wichtige Rolle zum Weihnachtsfest spielen. In nahezu jedem
katholischen Haushalt findet sich eine Krippe. Die Figuren sind dem peruanischen Leben
nachempfunden, tragen entsprechende Kleidung wie Ponchos und Hüte, die Hirten spielen auf
Flöten und Gitarren, es finden sich sogar Lamas unter den Tieren. Die Krippen nehmen meist viel
Platz in den Häusern ein und sollen detailgetreu die Landschaft von Bethlehem darstellen. Auch
in den Kirchen und auf vielen öffentlichen Plätzen stehen Krippen, oft sind die Figuren
lebensgroß. Das Jesuskind wird übrigens erst an Heiligabend um Mitternacht in seine Krippe
gelegt - seiner Geburtsstunde. Das ist dann auch gleichzeitig der eigentliche Beginn der
Weihnachtszeit.
Allerdings ist den ganzen 24. Dezember über schon kräftig was los. Das Festessen, das erst
nach Mitternacht eingenommen wird, wird vorbereitet. Tagsüber finden noch viele Märkte statt,
auf denen zahlreiche Peruaner noch nach einem Geschenk suchen. Viele Peruaner verteilen dann
auch Paneton, einen aus Italien stammenden gefüllten Hefeteigkuchen, sowie heiße Schokolade
an ärmere Menschen. Am späten Abend besuchen die Peruaner einen Gottesdienst, dem sich um
Mitternacht ein Feuerwerk anschließt, das "Quema del Castillo" mit aufwändigen Installationen.
Dann gibt es die Geschenke, und dann das Festmahl. Dazu wird meist gefüllter Truthahn
aufgetischt - wie man es aus den USA zu Thanks-Giving, dem Ernte-Dank-Fest, kennt. Den
Abschluss bilden wieder Paneton und heiße Schokolade.
In Peru wird übrigens nur am 25. Dezember nicht gearbeitet. Am 26. Dezember, der in vielen
anderen Ländern als zweiter Weihnachtstag ein Feiertag ist, müssen die Peruaner wieder ihrer
Arbeit nachgehen.
Südgeorgien und die südlichen Sandwichinseln (britisch, von Argentinien beansprucht): Auf den
Inseln leben lediglich rund 30 britische Verwaltungsbeamte und Forscher, eine permanente
Bevölkerung gibt es nicht. Wenn dort Weihnachten gefeiert wird, dürfte es in den Traditionen der
Herkunftsländer dieser Menschen stehen.
Suriname: Weihnachten in Suriname ist eine faszinierende Zeit der Freude und des gemeinsamen
Feierns für die vielfältige Bevölkerung des Landes. Suriname hat eine Bevölkerung von etwa
600.000 Menschen, die aus verschiedenen ethnischen Gruppen und religiösen Hintergründen
stammen.
Die Weihnachtsbräuche in Suriname sind stark von den unterschiedlichen kulturellen Einflüssen
geprägt, die im Laufe der Geschichte des Landes aufgetreten sind. Die ehemalige
niederländische Kolonie hat eine bunte Mischung aus Menschen aus indigenen, afrikanischen,
indischen, javanischen, chinesischen und europäischen Ursprüngen.
Für die christliche Bevölkerung, die einen bedeutenden Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht,
ist Weihnachten eines der wichtigsten religiösen Feste. Gottesdienste und feierliche
Mitternachtsmessen sind integraler Bestandteil der Festlichkeiten. Viele Kirchen sind während
der Adventszeit kunstvoll geschmückt und veranstalten besondere Aktivitäten, um die Gläubigen
auf das Fest einzustimmen.
Eine traditionelle und charakteristische Aktivität während der Weihnachtszeit in Suriname ist das
"Christmas Bakanaal". Hierbei handelt es sich um einen farbenfrohen Straßenumzug, bei dem die
Menschen in bunten Kostümen tanzen, singen und musizieren. Diese fröhliche Parade wird von
Musikgruppen begleitet, die traditionelle Rhythmen wie "Kaseko" und "Soca" spielen. Es ist eine
Mischung aus europäischen Karnevalstraditionen und afrikanischen Einflüssen, die zu einem
einzigartigen surinamischen Weihnachtserlebnis führt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der surinamischen Weihnachtsfeierlichkeiten ist das Essen.
Familien und Freunde versammeln sich, um gemeinsam traditionelle Gerichte zu genießen.
"Pom" ist ein festliches Gericht, das aus Hühnchen, Schweinefleisch oder Rindfleisch,
kombiniert mit Taro-Wurzeln und mariniert in einer Mischung aus Pomtayer, einer Art Maniok,
zubereitet wird. "Pastei" ist ein weiteres beliebtes Gericht, das eine fleischhaltige Pastete mit
einer Mischung aus Kartoffeln, Erbsen und Gewürzen beinhaltet.
Weihnachten in Suriname ist jedoch nicht ausschließlich auf die christliche Bevölkerung
beschränkt. Suriname ist ein Land der religiösen Vielfalt, und Angehörige anderer
Glaubensrichtungen wie Hindus und Muslime respektieren das Fest und nehmen aktiv an den
Feierlichkeiten teil. Dies zeigt die kulturelle Offenheit und den Respekt vor den Traditionen
anderer religiöser Gemeinschaften im Land.
Trinidad und Tobago: Weihnachten in Trinidad und Tobago ist eine lebhafte und farbenfrohe Zeit,
die von der vielfältigen Bevölkerung des Landes mit großer Hingabe gefeiert wird. Trinidad und
Tobago hat eine Bevölkerung von etwa 1,4 Millionen Menschen, die eine bunte Mischung aus
verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen umfasst.
Die Weihnachtsbräuche in Trinidad und Tobago wurden durch eine Mischung aus kulturellen
Einflüssen geprägt. Die Geschichte des Landes ist von der Kolonialisierung durch Europäer
sowie der Einwanderung von Afrikanern, Indern, Chinesen und anderen ethnischen Gruppen
geprägt, was zu einer reichen kulturellen Vielfalt geführt hat.
Die christliche Bevölkerung, die einen bedeutenden Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht, feiert
Weihnachten als eines der wichtigsten religiösen Feste. Gottesdienste, darunter die
Mitternachtsmesse, sind ein wichtiger Bestandteil der Festlichkeiten. Viele Kirchen sind in der
Adventszeit festlich geschmückt und veranstalten besondere Feiern und Veranstaltungen.
Eine bemerkenswerte Tradition in Trinidad und Tobago ist die sogenannte "Parang". Diese
festliche Form der Musik und des Gesangs wurde von den venezolanischen Siedlern eingeführt,
die während der Kolonialzeit ins Land kamen. Parang-Gruppen ziehen von Haus zu Haus und
bringen ihre fröhlichen Weihnachtslieder und Rhythmen dar, oft begleitet von traditionellen
Musikinstrumenten wie Cuatro (kleine Gitarre), Maracas und dem Tambourine.
Ein weiterer einflussreicher Brauch in Trinidad und Tobago ist das "Creole Christmas" oder
"Creole Food Fest". Hierbei handelt es sich um eine kulinarische Feier, bei der die reichhaltigen
Aromen der kreolischen Küche im Mittelpunkt stehen. Gerichte wie gebratener Truthahn,
gebackener Schinken, "Black Cake" (eine Art Früchtekuchen) und Rum-Punsch sind beliebte
Spezialitäten, die zu Weihnachten genossen werden.
Trotz der christlichen Dominanz in den Weihnachtsbräuchen wird das Fest auch von
Angehörigen anderer Religionen, wie dem Hinduismus und dem Islam, respektiert. In Trinidad
und Tobago wird Wert auf Respekt, Toleranz und gemeinsamer Feierlichkeit gelegt, unabhängig
von religiösen Unterschieden.
Uruguay: Weihnachten in Uruguay ist eine Zeit des festlichen Feierns und der Freude für die
überwiegend christliche Bevölkerung des Landes. Uruguay hat eine Bevölkerung von etwa 3,5
Millionen Menschen, wobei der Großteil katholisch ist.
Die Weihnachtsbräuche Uruguays spiegeln sowohl europäische als auch indigene Einflüsse
wider. Die Kolonialisierung durch Spanien hat einen starken Einfluss auf die katholischen
Traditionen des Landes gehabt. Während der Kolonialzeit brachten die Spanier ihre eigenen
Weihnachtsbräuche nach Uruguay, die im Laufe der Zeit mit einheimischen Traditionen
verschmolzen sind.
Wie in anderen lateinamerikanischen Ländern wird in Uruguay die Adventszeit mit feierlichen
Gottesdiensten und Gebeten begangen. Weihnachtsgottesdienste sind in den meisten
Gemeinden ein Höhepunkt der Feierlichkeiten. Viele Familien besuchen die Mitternachtsmesse,
die als "Misa de Gallo" bekannt ist.
Ein traditionelles Weihnachtsgericht in Uruguay ist das "Pascualina", eine gefüllte Pastete mit
Spinat, Eiern und Käse. Es wird oft mit anderen Festtagsspeisen wie "Lechón" (Spanferkel) oder
"Asado" (Grillgerichte) ergänzt, die die Zusammenkunft von Familie und Freunden zum Feiern
des Festes fördern.
Darüber hinaus haben die indigenen Vorfahren Uruguays, wie die Charrúa und Guaraní, auch ihre
kulturellen Spuren hinterlassen. Obwohl ihre ursprünglichen Weihnachtsbräuche im Laufe der
Zeit weniger präsent geworden sind, sind einige indigene Einflüsse in der Art und Weise zu
erkennen, wie die Weihnachtszeit in Uruguay gefeiert wird. Es gibt lokale Handwerkskunst und
Kunsthandwerk, die sich auf indigene Traditionen und Motive beziehen und in die festliche
Dekoration einfließen können.
In modernen Zeiten hat Uruguay auch Einflüsse aus anderen Teilen der Welt aufgenommen.
Globalisierung und multikultureller Austausch haben dazu beigetragen, dass internationale
Bräuche und Traditionen, wie zum Beispiel der Weihnachtsmann und Geschenke, in das
uruguayische Weihnachtsfest integriert wurden.
Venezuela: Weihnachten in Venezuela ist ein fröhliches und festliches Ereignis, das von der
überwiegend christlichen Bevölkerung des Landes mit großer Begeisterung gefeiert wird. In
Venezuela leben etwa 30 Millionen Menschen. Der Großteil der Bevölkerung ist dem Christentum
zugehörig, wobei etwa 71 Prozent der Menschen katholisch sind und rund 17 Prozent
protestantische Kirchen besuchen.
Für die christliche Bevölkerung hat Weihnachten eine immense Bedeutung und ist eines der
wichtigsten religiösen Feste im Jahresverlauf. Die Adventszeit wird mit festlichen
Gottesdiensten, Gebeten und karitativen Aktivitäten begangen. In den Tagen vor Weihnachten
versammeln sich Familien und Freunde, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen,
Weihnachtsgeschichten zu erzählen und typische Speisen zu genießen.
Ein traditionelles venezolanisches Weihnachtsgericht ist das "Hallaca", eine leckere Mischung
aus Fleisch, Mais- und Reismehl, Oliven, Rosinen und anderen Zutaten, die in Bananenblätter
gewickelt und gekocht werden. Es ist üblich, dass Familienmitglieder und Freunde
zusammenkommen, um gemeinsam Hallacas zuzubereiten und dabei Zeit miteinander zu
verbringen.
Eine weitere traditionelle Aktivität ist die sogenannte "Parranda". Dabei handelt es sich um eine
fröhliche Art des Karnevals, bei der Gruppen von Menschen von Haus zu Haus ziehen,
Weihnachtslieder singen und die Gastgeber zu einem festlichen Treffen einladen. Die Gastgeber
bieten Essen und Getränke an, und die Feier geht oft bis in die frühen Morgenstunden.
Abgesehen von der christlichen Bevölkerung gibt es in Venezuela auch indigene Gemeinschaften
und Angehörige anderer Religionen. Für einige dieser Gruppen kann Weihnachten eine weniger
religiöse Bedeutung haben, aber es gibt dennoch eine kulturelle Wertschätzung für das Fest und
seine Bräuche. Einige indigene Gemeinschaften haben ihre eigenen traditionellen Feierlichkeiten,
die mit der Weihnachtszeit verschmelzen und den einzigartigen kulturellen Reichtum des Landes
widerspiegeln.
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas gibt es einerbesonders sportliche
Weihnachtstradition. Am Heiligen Abend ziehen einige Menschen ihre Rollschuhe an und fahren
damit bis vzur Kirche. Das Rollschuhfahren an Weihnachten ist in Caracas angeblich mittlerweile
so beliebt, dass die Regierung die Sicherheit der Teilnehmer mit einer Sperrung der Straßen
gewährleistet.
Geschichten rund ums Fest und was ich
sonst noch so zu sagen habe: So sind die
Weihnachtsbräuche in anderen Ländern
(die Liste erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit, besonders begrenzte
regionale Bräuche können fehlen).